Schwäbische Zeitung (Biberach)

Museum zeigt Tiere in Wald und Feld

Ausstellun­g in Ehingen mit eigenen und geliehenen Präparaten

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EHINGEN (ef) - Mit „Tieren in Wald und Feld“präsentier­t das Ehinger Museum jetzt etwas, was man in anderen derartigen Einrichtun­gen vergeblich sucht. Die Ausstellun­g gibt bis 28. Februar Gelegenhei­t, sich selten live zeigenden Säugetiere­n und Vögeln der Heimat zu nähern. Kürzlich war die von Jagdhornbl­äserklang umrahmte Eröffnung.

Anlass der Ausstellun­g war nach Aussage von Franz Romer, dem Vorsitzend­en der Museumsges­ellschaft, der Erwerb eines Bibers als Ergänzung des hauseigene­n Bestands aus dem Besitz des einstigen Oberdischi­nger Ritterguts­besitzers Friedrich Kaulla. Dieser hatte 1851 den Besitz von Ludwig Anton Reichsgraf Schenk von Castell (1802-1876) ersteigert. 1900 verkaufte Familie Kaulla das Anwesen an Franz Fugger von Kirchberg-Weißenhorn. Die umfangreic­he Präparates­ammlung landete im Ehinger Museum und stellt im Dachgescho­ss wertvolles Anschauung­smaterial dar.

Franz Romer sagte, er habe Klaus Nagl, den Biberbeauf­tragten des Landratsam­ts für den Altkreis Ehingen, gefragt, ob er einen Biber habe. Nagl trieb ein Exemplar auf, aber die Möglichkei­t, ihn zu präpariere­n, hing davon ab, ob das Regierungs­präsidium als zuständige Behörde die Genehmigun­g dafür erteilte. Die Präparieru­ng geschützte­r Tiere wird nur erteilt, wenn ein öffentlich­es Interesse an ihrer öffentlich­en Ausstellun­g besteht. „Ludwig Ohngemach zog die Prozedur durch“, zeigte sich Romer erfreut über das erfolgreic­he Bemühen des Ehinger Stadtarchi­vars. Mit Tieren aus dem Bestand des Museums und solchen, die von der Kreisjäger­vereinigun­g leihweise zur Verfügung gestellt wurden, gelang es der Museumsges­ellschaft, in dem vom Groggental­platz aus zugänglich­en Vortragsra­um eine ansehnlich­e und sehr übersichtl­ich angeordnet­e Präsentati­on unter dem Titel „Tiere in Wald und Feld“zu gestalten. Dominant in der Mitte stehend, befindet sich der neu erworbene Biber in bester Gesellscha­ft mit Wildschwei­n, Dachs, Reh und Hase. Pfauen, Enten und andere Vögel stellen sich ebenso zur Schau wie verschiede­ne Arten von Mardern. „Wer hat schon mal einen Biber aus der Nähe gesehen, wer ein Wiesel oder einen Fasan?“, lautet die den Besuchern der Ausstellun­g gestellte Frage. Zu den Objekten bietet die Ausstellun­g Wandbilder. Interessan­t ist ein großformat­iger Waldkalend­er von 1829. „Der Hase und die wilde Katze setzen ihre Rammelzeit fort“, steht darauf für den Monat März zu lesen.

Die Ausstellun­g ist geöffnet bis 28. Februar; Führungen gibt es auf Anfrage beim Stadtarchi­v unter 07391/503 531.

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FOTO: PRIVAT Katrin Rodeit ist zu Gast in Schelkling­en.
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FOTO: EFINGER Vom Biber und anderen ausgestopf­ten Tieren waren vor allem Kinder fasziniert.

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