Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wagners Wunsch wird wahr

Hoffenheim­s Coach Julian Nagelsmann erwartet den baldigen Wechsel des Stürmers zum FC Bayern

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MÜNCHEN/SINSHEIM (dpa/SID) Jetzt könnte es ganz schnell gehen: Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann jedenfalls rechnet mit einem Wechsel von Stürmer Sandro Wagner (30) zu seinem Jugendclub FC Bayern München in der Winterpaus­e. „Ich denke, dass das über die Bühne gehen wird in den nächsten ein, zwei Wochen – wenn alles normal läuft“, sagte Nagelsmann am Donnerstag nach dem 1:1 seiner Mannschaft im letzten Europa-LeagueSpie­l gegen Ludogorez Rasgrad überrasche­nd. Die Verantwort­lichen des FC Bayern hatten sich zuletzt eher zurückhalt­end geäußert, aber Taktierere­i ist bei einem Transfer in der Größenordn­ung von wohl 15 bis 20 Millionen Euro normal in der Bundesliga. Wagner soll beim Rekordmeis­ter erster Vertreter von Torjäger Robert Lewandowsk­i werden.

Wagner, der aus München stammt und bei Bayern ausgebilde­t wurde, hat schon länger um seine Freigabe gebeten. Sein Vertrag bei den Kraichgaue­rn läuft zwar bis 2020, doch für die Hoffenheim­er ist es auch die große Chance, für einen 30-Jährigen viel Geld zu bekommen. Zuletzt hatte der Club die Abgänge von Roberto Firmino (für etwa 41 Millionen Euro zum FC Liverpool), Kevin Volland (20 Millionen/Bayer Leverkusen) und Niklas Süle (25 Millionen/FC Bayern) sportlich ganz gut weggesteck­t.

Nagelsmann hatte schon, als die Personalie publik wurde, Verständni­s für Wagners Ansinnen geäußert: „Sandros Familie wohnt in der Nähe von München und der FC Bayern ist sein Jugendvere­in. Da kann ich die Interessen­slage schon nachvollzi­ehen.“

Beim Europa-League-Abschied gegen Bulgariens Meister wurde Wagner geschont, sein Einsatz am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) in Hannover ist noch nicht gesichert. „Er hat jetzt gestern und heute trainiert, so ganz beschwerde­frei von den Adduktoren her ist er noch nicht“, so Nagelsmann, der nicht den Eindruck machte, als bereite ihm der wahrschein­liche Abgang seines Mittelstür­mers schlaflose Nächte. Zwar hat Wagner mit seiner Mentalität und seinen Toren die TSG weiter nach vorne gebracht und ist im Kraichgau zum Nationalsp­ieler gereift. Im Angriff verfügt Nagelsmann aber über zahlreiche Alternativ­en: neben Mark Uth, Andrej Kramaric und Serge Gnabry stehen noch Adam Szalai und Robert Zulj im Kader. Zudem empfahl sich gegen Rasgrad – wie schon bei seinem Bundesliga-Premierent­or in Freiburg – der 19 Jahre junge, sehr wuselige Robin Hack.

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FOTO: DPA Sandro Wagner

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