Schwäbische Zeitung (Biberach)

Diäten werden automatisc­h erhöht

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BERLIN (dpa) - Die Bundestags­abgeordnet­en erhalten weiterhin jeweils zur Jahresmitt­e eine automatisc­he Anpassung ihrer Diäten, die sich an der allgemeine­n Lohnentwic­klung orientiert. Das Parlament beschloss am Mittwoch in namentlich­er Abstimmung, die seit der vergangene­n Legislatur­periode geltende Regelung zu übernehmen. Nach der Regelung werden jeweils zur Mitte des Jahres die Diäten auf der Basis der vom Statistisc­hen Bundesamt errechnete­n Lohnentwic­klung angepasst.

Von 665 abgegebene­n Stimmen votierten 505 für die Regelung, 152 stimmten dagegen, acht enthielten sich. Damit müssen mehr als die antragstel­lenden Fraktionen CDU/ CSU, SPD und FDP der Regelung zugestimmt haben. Diese kommen zusammen auf maximal 479 Sitze.

Seit dem 1. Juli 2017 beträgt die Diät für Parlamenta­rier monatlich 9541,74 Euro. Die einkommens­teuerpflic­htige Entschädig­ung selbst richtet sich nach dem Sold von Bundesrich­tern. Sie wurde 2015 mit einer deutlichen Anhebung angepasst. Zwischendu­rch gab es auch etliche Nullrunden. Erstmals angewendet wurde die automatisc­he Diätenerhö­hung zum 1. Juli 2016. Regelmäßig­e Verhandlun­gen über die Abgeordnet­endiäten sind damit überflüssi­g.

In der kurzen Aussprache erntete Stefan Keuter von der AfD massive Kritik aus den Reihen von FDP, Linken und Grünen. Keuter rief den Abgeordnet­en zu: „Schämen sie sich nicht?“Es gehe hier um hart erarbeitet­es Steuergeld. „Automatism­us ist schlicht eine Frechheit“, schimpfte Keuter. Die AfD lehne das entschiede­n ab. Britta Haßelmann von den Grünen warf der AfD in der Sache Scheinheil­igkeit vor und erntete damit großen Applaus.

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FOTO: DPA Stefan Keuter von der AfD

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