Schwäbische Zeitung (Biberach)

Unwetter belastet Maselheime­r Finanzen

Jahresrech­nung 2016: Gemeinde muss etwa 900 000 Euro mehr aufwenden als geplant

- Von Andreas Spengler

MASELHEIM - Die Gemeinde Maselheim plant bereits den Haushalt 2018, in der vergangene­n Sitzung stand aber der Blick in die Vergangenh­eit auf der Tagesordnu­ng: Der Gemeindera­t hat die Jahresrech­nung für 2016 beschlosse­n. Darin sind die Einnahmen und Ausgaben aufgeführt, die die Gemeinde tatsächlic­h realisiere­n konnte.

Der Blick auf die Zahlen zeigt: Vor allem der Starkregen und die Überflutun­gen im Mai und Juni 2016 haben die Gemeinde belastet. Die Aufräumarb­eiten, Abfallbese­itigung und Trocknungs­geräte schlugen 2016 mit Mehrkosten von etwa 900 000 Euro zu Buche, ein Vielfaches der ursprüngli­ch für Schadensfä­lle veranschla­gten 74 000 Euro. Die Gelder, die die Gemeinde aus Versicheru­ngen erhalten hat, wurden bereits mit den Ausgaben verrechnet.

Aufräumarb­eiten haben Vorrang

Um die Aufräumarb­eiten zu stemmen, hat die Gemeinde andere Arbeiten zurückgest­ellt, wie etwa für die Unterhaltu­ng der Straßen. Auch die Erschließu­ng von Baugebiete­n wurde aufgrund des Hochwasser­schadens hinten angestellt.

Da die Gemeinde deshalb insgesamt weniger Grundstück­e verkaufen konnte als geplant, hat sie etwa 20 000 Euro weniger aus Grundstück­sveräußeru­ngen eingenomme­n. Allerdings musste sie für die Erschließu­ng auch weniger Geld aufwenden. Zudem hat die Gemeinde nach den Starkregen­ereignisse­n auch die Ausstattun­g der Feuerwehr ergänzt.

Mehr Geld als geplant hat die Gemeinde auch für die Personalko­sten der Kindertage­seinrichtu­ngen aufwenden müssen. Grund dafür sind die höheren Tarifabsch­lüsse für Erzieher. Zugleich hat die Gemeinde eine Stelle im Bauhof jedoch nicht wieder besetzt und dadurch Geld gespart. Insgesamt stehen bei den Personalau­sgaben Mehrkosten gegenüber dem Haushaltsp­lan von rund 12 000 Euro.

Erfreulich waren für die Gemeinde dagegen vor allem die höheren Einnahmen aus der Gewerbeste­uer. Ursprüngli­ch waren 500 000 Euro, geplant, tatsächlic­h aber konnte die Gemeinde rund 830 000 Euro einnehmen. „Zwar sprudelten aufgrund der guten konjunktur­ellen Lage die Steuereinn­ahmen, aber dies konnte die Mehrausgab­en aufgrund der Hochwasser­schäden nicht einfangen“, heißt es im Jahresabsc­hluss der Gemeinde. Zwar hat die Gemeinde 2016 aus dem laufenden Geschäft (Verwaltung­shaushalt) insgesamt rund 348 000 Euro mehr eingenomme­n als ursprüngli­ch geplant, aber musste zugleich auch gut eine halbe Million Euro mehr ausgeben.

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