Schwäbische Zeitung (Biberach)
Unwetter belastet Maselheimer Finanzen
Jahresrechnung 2016: Gemeinde muss etwa 900 000 Euro mehr aufwenden als geplant
MASELHEIM - Die Gemeinde Maselheim plant bereits den Haushalt 2018, in der vergangenen Sitzung stand aber der Blick in die Vergangenheit auf der Tagesordnung: Der Gemeinderat hat die Jahresrechnung für 2016 beschlossen. Darin sind die Einnahmen und Ausgaben aufgeführt, die die Gemeinde tatsächlich realisieren konnte.
Der Blick auf die Zahlen zeigt: Vor allem der Starkregen und die Überflutungen im Mai und Juni 2016 haben die Gemeinde belastet. Die Aufräumarbeiten, Abfallbeseitigung und Trocknungsgeräte schlugen 2016 mit Mehrkosten von etwa 900 000 Euro zu Buche, ein Vielfaches der ursprünglich für Schadensfälle veranschlagten 74 000 Euro. Die Gelder, die die Gemeinde aus Versicherungen erhalten hat, wurden bereits mit den Ausgaben verrechnet.
Aufräumarbeiten haben Vorrang
Um die Aufräumarbeiten zu stemmen, hat die Gemeinde andere Arbeiten zurückgestellt, wie etwa für die Unterhaltung der Straßen. Auch die Erschließung von Baugebieten wurde aufgrund des Hochwasserschadens hinten angestellt.
Da die Gemeinde deshalb insgesamt weniger Grundstücke verkaufen konnte als geplant, hat sie etwa 20 000 Euro weniger aus Grundstücksveräußerungen eingenommen. Allerdings musste sie für die Erschließung auch weniger Geld aufwenden. Zudem hat die Gemeinde nach den Starkregenereignissen auch die Ausstattung der Feuerwehr ergänzt.
Mehr Geld als geplant hat die Gemeinde auch für die Personalkosten der Kindertageseinrichtungen aufwenden müssen. Grund dafür sind die höheren Tarifabschlüsse für Erzieher. Zugleich hat die Gemeinde eine Stelle im Bauhof jedoch nicht wieder besetzt und dadurch Geld gespart. Insgesamt stehen bei den Personalausgaben Mehrkosten gegenüber dem Haushaltsplan von rund 12 000 Euro.
Erfreulich waren für die Gemeinde dagegen vor allem die höheren Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Ursprünglich waren 500 000 Euro, geplant, tatsächlich aber konnte die Gemeinde rund 830 000 Euro einnehmen. „Zwar sprudelten aufgrund der guten konjunkturellen Lage die Steuereinnahmen, aber dies konnte die Mehrausgaben aufgrund der Hochwasserschäden nicht einfangen“, heißt es im Jahresabschluss der Gemeinde. Zwar hat die Gemeinde 2016 aus dem laufenden Geschäft (Verwaltungshaushalt) insgesamt rund 348 000 Euro mehr eingenommen als ursprünglich geplant, aber musste zugleich auch gut eine halbe Million Euro mehr ausgeben.