Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ein Jahr mit ordentlichen Milchpreisen
Braunviehzuchtverein rechnet jedoch mit sinkenden Milchpreisen im Januar
BIBERACH (sz) - Bei der Jahreshauptversammlung des Braunviehzuchtvereins Biberach/Laupheim/Ulm haben die Mitglieder auf ein Jahr mit ordentlichen Milchpreisen zurückgeblickt. Dass dies aber wohl nicht so bleibt, machte der Vorstandsvorsitzende der Milchwerke Schwaben in Ulm, Anton Köberle, in seinem Grußwort deutlich.
Als Folge der gestiegenen Milchmengen seien die Preise für Butter und Käse gefallen, weshalb man nicht umhin kommen werde, den Milchpreis im Januar um mehrere Cent zu reduzieren, so Köberle. Er appellierte an die Landwirte, die Milchanlieferung zu drosseln, um nicht in eine Krise wie im Jahr 2016 zu geraten.
Im Geschäfts- und Kassenbericht wurden nochmals die zahlreichen Veranstaltungen angesprochen, die der Verein wieder für seine Mitglieder angeboten hat. So wurden beispielsweise zwei Infoabende, ein Workshop und eine Züchterlehrfahrt an den Ammersee durchgeführt.
Etliche Züchter stellten ihre Tiere auch in diesem Jahr bei Tierschauen aus, so beispielsweise bei der Bundesbraunviehschau in Buchloe oder beim Jungzüchtertag der Rinderunion Baden-Württemberg. Veronika Hecht aus Mittelbuch wurde bei der Bundesjungzüchterschau in Bad Waldsee mit dem Titel „beste Vorführerin“ausgezeichnet.
Aber auch das Gesellige durfte nicht zu kurz kommen. So gab es einen Kaffeenachmittag mit Unterhaltungsprogramm für die Züchterfrauen und eine mehrtägige Kulturfahrt in die Region Salzburg/Berchtesgaden, an der 45 Mitglieder teilnahmen.
Einen Überblick über die Leistungsentwicklung in den Betrieben der Vereinsmitglieder gab Alfred Heinzler von der Rinderunion Baden-Württemberg. Demnach lag die durchschnittliche Milchleistung der Betriebe im Zuchtverein Biberach/ Laupheim/Ulm bei 8043 Kilogramm Milch (628 Kilogramm Fett und Eiweiß). Zudem haben in diesem Jahr weitere zwölf Kühe im Vereinsgebiet die magische Grenze von 100 000 Kilogramm Lebensleistung überschritten.
Der Leiter des Kreisveterinäramts Biberach, Dr. Peter Egle, gab einen Überblick über die derzeitige Lage bei den Tierseuchen im Rinderbereich. Man rechne in den kommenden Monaten mit den ersten Fällen der für Menschen ungefährlichen Blauzungenkrankheit. Er empfahl den Landwirten deshalb, ihre Tiere gegen den Erreger impfen zu lassen.
Ein Bildervortrag von Veronika Hecht, die von der Bundesjungzüchterschau in Bad Waldsee berichtete, rundete die Veranstaltung ab.