Schwäbische Zeitung (Biberach)
Redezeitbegrenzung ist angebracht
Zum Bericht „Bürgerfragestunde: Die Stoppuhr läuft auch künftig“in der SZ vom 5. Januar:
Die Begrenzung von Redezeit in der Bürgerfragestunde erscheint mir insofern als angebracht, weil es Erfahrungsgrundsätze gibt, dass bestimmte Personen und -gruppen dieses „Kann-Instrumentarium“übergebührlich ausnutzen und deshalb oftmals andere Bürger mit nicht minder wichtigen Anliegen nur in ungebührlich kurzer Form berücksichtigt werden können. So hat nun immerhin jeder im Sinne einer geordneten Sitzungsökonomie das gleiche Recht.
Personen, die sich mit Akribie regelmäßig in gleicher Form wegen des gleichen Anliegens zu Wort melden, sind im Interesse der Gesamtbürgerschaft ohnehin gehalten, sich aktiv innerhalb des Gremiums zu betätigen, und sollten sich um den Aufbau einer eigenen Fraktion oder die Platzierung in einer bestehenden bemühen.
Für die Redebeiträge von Mitgliedern des Gremiums besteht nämlich – oftmals sogar zum Leidwesen anderer Ratsmitglieder – keinerlei zeitliche Begrenzung. Dies sorgt nicht zuletzt sogar dafür, dass sich jüngere Menschen, die noch im Berufsleben stehen, angesichts abendfüllender Redebeiträge mancher Gemeinderatsmitglieder, davon abhalten lassen, sich zur Wahl aufstellen zu lassen, weil sie dem Amt nicht unverhältnismäßig viel Zeit zukommen lassen wollen.
Peter Rieger, Biberach