Schwäbische Zeitung (Biberach)
Aufatmen: Donaupegel sinkt wieder
Hochwasserschutz hält die Wassermassen in Schach – 80 ehrenamtliche Helfer im Einsatz
RIEDLINGEN - Der Hochwasserschutz wirkt; Riedlingen bleibt vor größeren Schäden verschont. 80 Einsatzkräfte von Feuerwehren, DRK, THW und der Stadt Riedlingen waren seit Freitag im Einsatz, um die Stadt vor Überflutung zu schützen. Der Scheitel des Hochwassers erreichte Riedlingen am Samstagnachmittag. Der Pegel lag zu Spitzenzeiten über 2,40 Meter. Auch im Umland sorgte das Wasser für „Land unter“. Zwischen Bechingen und Zell, zwishen Unlingen und Daugendorf mussten die Straßen wegen Überflutung gesperrt werden. Zwischenzeitlich sinkt das Wasser wieder, erste Schutzwände konnten wieder abgebaut werden.
Das Wasser der Donau stieg von Dienstag an kontinuierlich. Und die Wettervorhersagen ließen vermuten, dass aus dem Schwarzwald ordentlich Wasser die Donau herunterkommen würde. Der Riedlinger Krisenstab entschloss sich deshalb früh, die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Donau aufzubauen. Von Freitag an waren etwa 80 Einsatzkräfte Zwischen Daugendorf und Unlingen war schon am Freitag „Land unter“.
der Feuerwehren Riedlingen, Pflummern, Grüningen und Zwiefaltendorf und des städtischen Bauhofs im Einsatz. Die Helfer bauten die Dammbalken entlang der
Donau ein, um die Gebäude vor dem Wasser zu schützen. Zusätzlich wurden an kritischen Stellen Sandsäcke gestapelt. Beim Sportheim waren die Parkplätze nicht mehr nutzbar. Im Bereich des Brühlwegs (Sportheim zur Weilerkapelle) wurde das mobile Schlauchsystem aufgebaut.
Schutz der Mühlvorstadt
Im Laufe der Freitagnacht stieg das Wasser nochmals um 40 Zentimeter. In Anbetracht der Entwicklungen wurden auch in der Mühlvorstadt Maßnahmen ergriffen. Das THW baute mit ehrenamtlichen Kräften nach dem Schließen der Hochwasserschotten beim E-Werk ein mobiles Schlauchsystem auf. Während der ganzen Nacht waren Helfer in Bereitschaft und auch im Einsatz. Kritische Stellen wurden überwacht und die Brücken kontrolliert. Am Samstagmorgen musste Treibgut, das sich an der Holzbrücke festgesetzt hatte, entfernt werden. Der Scheitel des Hochwassers erreichte die Stadt gegen 16 Uhr. Durch die Wassermassen wurde auch die Straße zwischen Bechingen und Zell überflutet. Das komme laut Anwohnern eher selten vor. Ältere Anwohner der beiden Teilorte erinnern sich, dass bei früheren Hochwässern die Kinder mit Stelzen durch die Wasserfurt gestakt seien, um zur Schule nach Zell zu gelangen. Noch sind weite Teile der Wiesen um Riedlingen überflutet. Allerdings sinkt der Wasserspiegel bereits wieder an die Zwei-MeterMarke. Laut Prognose der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg sollen die Pegel weiter fallen.