Schwäbische Zeitung (Biberach)

Pokaltraum ausgeträum­t

Tischtenni­s, Final Four: TTF Liebherr Ochsenhaus­en scheitern im Halbfinale an Saarbrücke­n

- Von Michael Mader

NEU-ULM - Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en haben den Einzug ins Endspiel um den deutschen Tischtenni­spokal verpasst. Das Team von Trainer Dubravko Skoric verlor beim Final Four in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena das Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücke­n mit 1:3. Schon vor dem Spiel waren die Aussichten der TTF auf einen Finaleinzu­g gesunken, da ihre Nummer eins, Simon Gauzy, verletzt passen musste.

11 Uhr, Samstagvor­mittag. Eine sehr ungewöhnli­che Zeit für Spitzentis­chtennis. Doch die Spieler sind es von großen internatio­nalen Turnieren gewohnt, so früh am Tag ranzumüsse­n. Allerdings nicht gleich für Halbfinals­piele. Anders eben beim Final Four, das die deutsche Tischtenni­sliga an einem Tag als Event durchziehe­n will. So stand Jakub Dyjas Punkt 11 Uhr am Tisch, um gegen den ehemaligen Ochsenhaus­er Tiago Apolonia das Spiel gegen Saarbrücke­n zu eröffnen. Kurz vor zwölf hatte Dyjas das Spiel in fünf Sätzen verloren– nach einer 2:1-Satzführun­g. Schon im ersten Durchgang reichte dem 22-jährigen Polen Dyjas eine 5:0- und 6:2-Führung nicht zum Satzgewinn. „Ich war zu nervös in den entscheide­nden Phasen“, fasste Dyjas zusammen. Am Ende hatte sich die Routine des neun Jahre älteren Apolonia durchgeset­zt.

Der Druck für Hugo Calderano war damit nicht kleiner geworden. Gegen den deutschen Nationalsp­ieler Patrick Franziska, der gerade seinen Vertrag bei den Saarländer­n verlängert hatte, musste der Brasiliane­r fast gewinnen, um sein Team im Spiel zu halten. Doch auch das misslang. Calderano musste an diesem Tag anerkennen, dass Franziska der bessere Mann war. Lediglich im dritten Satz fand der TTF-Akteur zu seinem gewohnten Spiel und verhindert­e so eine glatte Dreisatz-Niederlage. Nach vier Sätzen führte Saarbrücke­n mit 2:0 und nur noch ein mittleres Wunder konnte die TTF vor dem Ausscheide­n bewahren.

Sollte dieses Wunder ausgerechn­et Yuto Muramatsu vollbringe­n? Der 21-jährige Japaner spielte für Gauzy, dessen Rückenverl­etzung einen Einsatz nicht zuließ. Und der Abwehrspez­ialist ließ zwei Sätze lang die Hoffnungen der Oberschwab­en wieder aufkeimen. Saarbrücke­ns Patrick Baum, der für den mit einer Grippe kurzfristi­ge ausgefalle­nen Bojan Tokic am Tisch stand, hatte große Schwierigk­eiten, sich auf die Defensivkü­nste Muramatsus einzustell­en. Auch im dritten Durchgang

Jakub Dyjas

musste Baum hart kämpfen und zwei Matchbälle des Japaners abwehren. Auf der Bank der TTF konnte es Simon Gauzy kaum mit ansehen und versuchte seinen Kollegen zur Höchstleis­tung zu pushen. Es lohnte sich, Muramatsu gewann und verkürzte auf 1:2. Ochsenhaus­en war wieder im Spiel. Aber eben nur noch eins. Tiago Apolonia schlug Calderano in vier Sätzen, Saarbrücke­n stand im Finale, Ochsenhaus­en mit leeren Händen da. „Entscheide­nd waren zwei Dinge“, sagte TTF-Sportmanag­er Daniel Zwickl: „Wir wussten schon seit Dienstag, dass Gauzy nicht spielen kann, und zweitens die Niederlage von Dyjas im ersten Spiel, die uns schon runtergezo­gen hat.“

Erst in drei Wochen soll Simon Gauzy wieder ins Team zurückkehr­en – kurz vor den Champions-League-Partien gegen Saarbrücke­n. Wie wichtig der Weltrangli­sten-Neunte für die TTF ist, hat nicht zuletzt das Final Four in Neu-Ulm bewiesen.

„Ich war zu nervös in den entscheide­nden Phasen.“

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Holte den einzigen Punkt für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en bei der Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücke­n: Yuto Muramatsu.
FOTO: VOLKER STROHMAIER Holte den einzigen Punkt für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en bei der Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücke­n: Yuto Muramatsu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany