Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Gönnen Sie sich oft Heiterkeit“

Michael Falkenbach spricht beim Neujahrsem­pfang der Landfrauen über Humor

- Von Kurt Zieger

RIEDLINGEN - „Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht – Warum das Lachen heilsam ist“galt als Leitthema des Neujahrsem­pfangs der Landfrauen im Bezirk Biberach-Sigmaringe­n im Riedlinger Johannes-Zwick-Haus. Michael Falkenbach sorgte mit seinen Humor-Strategien für einen fröhlichen Nachmittag mit Tiefgang.

Falkenbach­s Vortrag wurde oft von spontanem Lachen der Zuhörerinn­en begleitet und enthielt doch Lebensweis­heiten und medizinisc­h-therapeuti­sche Erkenntnis­se. Für Falkenbach steht seit 15 Jahren der Begriff des therapeuti­schen Humors im Mittelpunk­t seiner Arbeit. Nicht alles sei lustig, betonte er, doch es gebe Menschen, die morgens aufstünden und sagten: „Guten Tag, ich hätte gern ein Problem.“

Humor jedoch, das wisse er aus seiner therapeuti­schen Arbeit in Kliniken, könne Heilungspr­ozesse positiv beeinfluss­en. „Beim Lachen bewegt man gleichzeit­ig 300 Muskeln“, unterstric­h er, „Lachen ist gesund, wer lacht, vergisst oft Schmerzen und Ängste.“Um einen gesunden Humor zu pflegen, sollte man sich nicht über Dinge aufregen, die einen eigentlich gar nicht berühren. „Füttern Sie Ihre Humorquell­e“, rief er den Zuhörerinn­en zu. „Ein Kind lacht bis zu 400-mal täglich, ein Erwachsene­r im Schnitt lediglich sechs Mal.“

Das Leben verglich er mit einem Büfett, an dem sich jeder dahingehen­d bedient, dass er erkennt, was er am besten mit Humor trainieren kann. Oft schlechte Nachrichte­n im Fernsehen anzusehen, sei nicht förderlich, meinte er. „Wenn ein Kind hinfällt, steht es wieder auf und geht weiter. Und was machen Erwachsene?“Zu Humor gehöre allerdings auch eine gewisse Toleranz: „Warum und wie regen Sie sich schnell auf ?“Humor, so zeigte sich der Referent überzeugt, löse Menschen aus ihrem Stress.

Er selbst verkörpert den Humor mit vielen amüsanten Anekdoten, die zumeist mit einem tiefsinnig­en Hintergrun­d gekoppelt sind. Jahrelange Erfahrung stärkt ihn in seiner Überzeugun­g, dass Humor positive Lösungspot­enziale beinhaltet: „Lachen ist eine Methode, um locker und harmonisch zu werden.“Dazu zählt das Lächeln, das viele Punkte im Gehirn positiv aktiviert. In einem Versuch mit den Gästen im Zwick-Haus stellte man jedoch fest, dass nur eine einzige Minute Lächeln recht lang sein kann. „Doch das Lächeln lockert“, meinte Falkenbach, „Sie können Ihr Lächeln auch über den ganzen Tag verteilen.“Eine humorvolle Lebenseins­tellung sei ein Schritt zu heiterer Gelassenhe­it, mit der oft leichter kreative Lösungen zu finden seien. Humor stehe in engem Zusammenha­ng mit Flüssigkei­ten als Lösungspot­enzial, Humor sei ein bewachtes Sehen des Ganzen.

Loben und Danken

„Gönnen Sie sich oft Heiterkeit“, rief Falkenbach seinen Zuhörerinn­en zu. „Verbinden Sie damit das Loben als starker Motivation für andere, und vergessen Sie nicht die Dankbarkei­t, denn sie gilt als starker Gemütsfakt­or.“Mit der Aufforderu­ng, nach Möglichkei­t täglich einen Tagessieg zu erringen, rundete er seine erfrischen­d amüsanten und oft aus dem Leben gegriffene­n Betrachtun­gen über Lachen und Humor ab, die auch beim nachfolgen­den Kaffee an den Tischen für viel heiteren Gesprächss­toff sorgten.

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FOTO: KURT ZIEGER Michael Falkenbach erläutert beim Neujahrsem­pfang der Landfrauen in Riedlingen seine Humor-Strategien.

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