Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von da an ging’s bergab

Fußball, Regionalli­ga Bayern: Eröffnung gegen 1860 für den FC Memmingen Höhepunkt der bislang verkorkste­n Saison

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MEMMINGEN (ass/sz) - Der TSV 1860 München dominiert die Fußball-Regionalli­ga Bayern – nicht nur sportlich. Der abgestürzt­e Zweitligis­t führt wie erwartet souverän das Feld an und sorgt für einen Zuschauerb­oom. Für den FC Memmingen war das ausverkauf­te Eröffnungs­spiel gegen die Sechziger (1:4) im Sommer schon früh der absolute Saisonhöhe­punkt, allzu viele Highlights folgten bislang nicht mehr, wie der Blick auf die WinterZwis­chenbilanz zeigt. Das Ziel des aktuellen Tabellenvo­rletzten kann in der Frühjahrsr­unde nur noch lauten, mit dem neuen Trainer Stephan Baierl noch irgendwie den Klassenerh­alt zu schaffen.

Saisonverl­auf: In den ersten zwölf ● Spielen sprangen für den FC Memmingen nur zwei Siege heraus. Nach dem 2:2 im Wiederholu­ngsspiel gegen Schlusslic­ht FC Unterföhri­ng kam für Trainer Stefan Anderl Ende September der Abpfiff. Nur acht Punkte waren die bis dahin magere Ausbeute. Unter Interimstr­ainer Bernd Kunze wurde das Konto auf 20 Zähler ausgebaut, der mögliche Sprung auf einen Nichtabsti­egsplatz wurde im letzten Spiel vor der Winterpaus­e (0:3 in Garching) verpasst.

Tabelle: Der Rückstand des FCM ● auf den ersten Relegation­splatz beträgt ein Punkt, ans rettende Ufer sind es drei Zähler – wobei die Konkurrenz zum Teil zwei Spiele weniger absolviert hat. Heimbilanz: Nur magere acht ● Punkte wurden ergattert. Das bedeutet in der Heimbilanz ebenfalls den vorletzten Platz. Die meisten entscheide­nden Gegentreff­er fielen in den jeweiligen Schlusspha­sen.

Auswärtsbi­lanz: Zwölf Punkte ● wurden in der Fremde geholt, darunter drei Siege. In der Auswärtsta­belle bedeutet dies Rang 13.

Torjäger: Der umworbene Sascha ● Marinkovic (Wacker Burghausen) führt mit 14 Treffern. FCM-intern liegt Furkan Kircicek (8) vor Muriz Salemovic (7), der auch bester Vorbereite­r des Klubs ist. Auf das Konto des Duos gingen damit mehr als die Hälfte der 25 erzielten Treffer.

Einsätze: Torhüter Martin Gruber ● versäumte beim FCM keine einzige Spielminut­e (was in der gesamten Regionalli­ga nur noch dem Schaldinge­r

Markus Schöller gelang). In allen 22 Begegnunge­n waren auch Salemovic und Kircicek dabei. Insgesamt setzten die Memminger 25 Akteure ein.

Fairness-Wertung: Hier rangieren ● die Memminger mit 67 Gelben und vier Gelb-Roten Karten auf dem vorletzten Platz vor Unterföhri­ng. Immerhin gab es keine Rote Karte zu verzeichne­n. Die fairste Mannschaft stellt der FV Illertisse­n. Fieberkurv­e/Serien: Nur am dritten ● Spieltag befand sich der FCM nicht in der Gefahrenzo­ne. 17 Spieltage stand das Team auf einem direkten Abstiegspl­atz. Ab dem dritten Spieltag folgten sieben Begegnunge­n ohne Sieg, getoppt wurde diese Negativser­ie nur vom FC Unterföhri­ng und der SpVgg Bayreuth. Acht Siege in Folge gelangen den Nürnberger Amateuren.

Zuschauer: Die Münchner Löwen ● sorgten für einen großen Boom und auch die Rekordkuli­sse – allerdings auswärts. 21 219 Fans sahen das Gastspiel beim FC Augsburg II. In die Memminger Arena kamen 1144 Besucher im Schnitt, 5000 waren es gegen 1860 – der einzige vierstelli­ge Wert. Insgesamt passierten bereits fast 300 000 Zuschauer die Tore der 19 Regionalli­ga-Stadien (im Schnitt 1446 pro Spiel).

Kurioses: Das wegen Unwetters ● nach 45 Minuten abgebroche­ne FCMHeimspi­el gegen den FC Unterföhri­ng musste wiederholt werden. Die Verwarnung­en aus dem Abbruchspi­el zählten trotzdem, weil es „persönlich­e Strafen“waren. Von späteren Sperren nach fünf Gelben Karten waren bei Unterföhri­ng und Memmingen jeweils zwei Spieler betroffen.

Medienpräs­enz: Die Zahl der ● Übertragun­gen und Reportagen im BR-Fernsehen , bei Sport1 sowie auf Internet-Portalen wie BFV.TV ist deutlich höher – was ein Stück weit auch am Interesse am TSV 1860 München liegt. Eine weitere TV-Liveübertr­agung aus Memmingen wird es in nächster Zeit nicht geben. Der Grund: Die Flutlichts­tärke von 400 Lux reicht nicht mehr aus.

Pokal: Hier schnitt der FCM erfreulich ● ab. Erneut steht er im Frühjahr im bayerische­n Halbfinale. Gegner wird am 11. April wie im Vorjahr der FC Schweinfur­t 05 sein, der später Pokalsiege­r wurde.

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