Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Ich vermisse die D-Mark“
BIBERACH - Seit 1. Januar 2002 ersetzt der Euro die D-Mark als Zahlungsmittel in Deutschland. Ob Bürger der Deutschen Mark nachtrauern und vielleicht sogar alte Scheine und Münzen aufbewahren, das haben die SZ-Mitarbeiterinnen Michelle Barbic und Aylin Duran die Bürger gefragt.
Manuela Herdreich konnte sich bis heute nicht von alten Scheinen und Münzen trennen: „Selbstverständlich habe ich noch D-Mark. Die Starterkits habe ich damals aufgehoben. Sie liegen immer noch bei mir zu Hause herum und ich werde diese Andenken sicher nicht umtauschen.“Bianca Pappelau trauert der alten Währung nicht im geringsten nach: „Meine Oma und mein Opa haben noch alte Münzen und Scheine im Geldbeutel, ich aber nicht. Die D-Mark vermisse ich überhaupt nicht.“Im Gegensatz zu ihrer Tochter ertappt sich
Sylvia Ege-Pappelau des Öfteren dabei, wie sie Euro in D-Mark umrechnet: „Dann erschrecke ich mich immer sehr. Ich vermisse die D-Mark.“Erwin Boscher
aus Biberach glaubt nicht, dass er noch D-Mark zu Hause herumliegen hat – mit absoluter Sicherheit könne er dies jedoch nicht sagen. „Es war eine schöne Mark und sich zu verabschieden war nicht einfach“, sagt er über die D-Mark. „Aber es gibt bestimmte Zeitabschnitte und wenn diese erledigt sind, dann sind sie eben erledigt.“
Für Haink Rudolf ist das anders. Er sammelt Münzen und möchte alles Gesammelte auch behalten, da die Münzen für ihn einen Erinnerungswert haben. Ob er an der Supermarktkasse jedoch mit D-Mark oder Euro bezahlt, ist dem 80-Jährigen gleichgültig: „Geld bleibt Geld und es ist mir egal mit welchen Scheinen und Münzen ich bezahle.“