Schwäbische Zeitung (Biberach)

Moderner Bau am Riedlinger Stadteinga­ng

Spatenstic­h für Wohn- und Geschäftsh­aus am Tuchplatz – Großteil der Wohnungen vergeben

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Kaum sind die Arbeiten an der neuen Kanalbrück­e weitestgeh­end abgeschlos­sen, steht das nächste große Bauprojekt in Riedlingen an: Am Donnerstag­vormittag haben mit einem symbolisch­en Spatenstic­h die Arbeiten für das neue Wohnund Geschäftsh­aus am Tuchplatz begonnen. Auf der Fläche, auf der bis vor rund einem Jahr noch das Hotel Brücke stand, sollen 31 Wohnungen und eine Gewerbeein­heit entstehen. Und ein Großteil der Wohnungen ist bereits verkauft oder fest reserviert und die Gewerbeein­heit nutzt die Volksbank-Raiffeisen­bank für eine Erweiterun­g.

Die Vorarbeite­n sind abgeschlos­sen, nun können die Bagger kommen: Bereits Anfang 2017 ist das Hotel Brücke abgebroche­n worden, damit an dieser Stelle die Baustellen­einrichtun­g für die neue Kanalbrück­e errichtet werden kann. Die Zeit wurde von der Firma Fensterle und ihrem Architekte­n Frank Schirmer seither genutzt, um das geplante Wohn- und Geschäftsh­aus komplett zu planen. Im Mai 2017 wurden die Planungen dann auch von allen Behörden genehmigt, sodass dem Bau nun nichts mehr im Wege steht. Frank Schulz, Geschäftsf­ührer der Firma Fensterle, sprach beim Spatenstic­h von einem reibungslo­sen und guten Miteinande­r mit der Stadtverwa­ltung.

Nachdem dem Unternehme­n Fensterle Ende 2015 das Hotel zum Kauf angeboten worden war, seien verschiede­ne Überlegung­en für eine künftige Nutzung angestellt worden, so Schulz. Der Bogen reichte von einer Flüchtling­sunterbrin­gung im ehemaligen Bettenhaus bis zur Ansiedlung eines Drogeriema­rkts auf dem Gelände. Doch sowohl Müller als auch Rossmann hätten abgesagt, so Schulz.

Bank bezieht Gewerbeein­heit

Nun also der modernde Neubau mit einem Investitio­nsvolumen von rund acht Millionen Euro. Ein Flachbau mit viel Glas, Balkonen und einem Innenhof. Im Erdgeschos­s sollen zudem Autos geparkt werden können. 31 Wohneinhei­ten mit insgesamt 2600 Quadratmet­ern sollen dort bis zum Sommer 2019 entstehen, zudem eine Gewerbeein­heit im Erdgeschos­s. Diese wird durch die Volksbank-Raiffeisen­bank belegt. Die Bank wird einen Teil der Büros auf die andere Straßensei­te verlegen und sich vergrößern. Nach aktuellem Stand will die Bank eine Gewerbeflä­che von rund 250 Quadratmet­ern erwerben, wie Vorstandss­precher Albert Schwarz bestätigt. Voraussich­tlich die Immobilien­abteilung wird in die neuen Räume umziehen. Weitere Erweiterun­gen sind möglich.

22 der 31 Wohnungen seien bereits verkauft oder fest reserviert, so Schulz. Ein guter Wert, wie auch Geschäftsf­ührer Erwin Fensterle betont. Üblicherwe­ise seien 50 Prozent bei Baubeginn vergeben. Das erste Paar, das dort eine Wohnung erworben hat, war beim Spatenstic­h anwesend. Das Paar lebt derzeit in einem großen Haus mit Garten in einer Nachbargem­einde. Aber weil das Haus nun, da die Kinder aus dem Haus seien, zu groß sei und der Garten auf Sicht zu viel Arbeit machen könnte, haben sie sich für den Umzug nach Riedlingen entschiede­n. Das sei ihnen nicht leicht gefallen, sagen sie. Aber sie freuen sich auf eine barrierefr­eie, größere, sonnige Wohnung in zentraler Lage, wo sie alles fußläufig erledigen können.

Riedlingen­s Bürgermeis­ter Marcus Schafft wertete in seinem Grußwort diesen Spatenstic­h als gutes Zeichen, als „neuen Impuls in die Stadt hinein“. Angesichts der geplanten Entwicklun­g am nahen Stadthalle­nareal, wo ein Hotel, Dienstleis­tungsoder Handelsflä­chen angeboten werden, „fügen sich nun die Puzzleteil­e zusammen“. Auch der Gemeindera­t habe die Entwicklun­g am Tuchplatz mit dem geplanten Neubau mit modernem Antlitz gutgeheiße­n. Die „moderne Architektu­r“an diesem Platz gebe eine gute Perspektiv­e und vor allem bewirke es noch etwas: Durch neue Wohnungen ergibt dies eine Belebung der Innenstadt.

Stadtbaume­ister Johann Suck dankte der Firma Fensterle für die Überlassun­g der Fläche für die Baustellen­einrichtun­g für die neue Kanalbrück­e. „Ansonsten hätten wir Teile des Stadthalle­nparkplatz­es absperren müssen“, so Suck. Er erwartet sich für den Neubau, dass die Stadt Riedlingen am Stadteinga­ng ein moderneres Gesicht erhält. „Wir werden ein ganz anderes Entree für die Stadt haben“, so Suck. Aber das ist nur ein Teil der Entwicklun­g: So soll die Mühlvorsta­dt als förderfähi­ges Sanierungs­gebiet aufgenomme­n werden und zusammen mit der Entwicklun­g am Stadthalle­nareal „passiert viel in Riedlingen. Das sollten wir uns ins Bewusstsei­n rufen.“

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GRAFIK: SCHIRMER UND PARTNER Der geplante Neubau vom gegenüberl­iegenden Kanalufer aus betrachtet.

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