Schwäbische Zeitung (Biberach)
Moisson und Tadese machen das Rennen
Zweiter Lauf der Oberschwäbischen Crosslaufserie in Bad Waldsee – SSV Ulm 1846 dominiert
BAD WALDSEE – Efrem Tadese vom SSV Ulm 1846 hat den zweiten Lauf der oberschwäbischen Crosslaufserie in Bad Waldsee gewonnen, Lucie Moisson vom TV Kempten machte das Rennen bei den Frauen. Tadese benötigte für den acht Kilometer langen Rundkurs 27:29 Minuten, Moisson 32:41 Minuten. Veranstaltet wurde der Lauf gewohnt souverän von den TSV Reute Runners und von den TG Bad Waldsee Triathleten.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo Eis, Schnee und klirrende Kälte die Szenerie beherrschten, gab sich das Wetter in diesem Jahr in Bad Waldsee eher moderat. Kalt und trocken war es, dazu eine gut präparierte Strecke, das alles sorgte für nahezu ideale Bedingungen auf dem Gelände des Golf- und Vitalparks in Bad Waldsee. 212 Läufer waren angemeldet, 165 querten den Zielstrich. Musste der Parcours in den vergangenen Jahren immer sechsmal durchlaufen werden, gab es in diesem Jahr nur vier Runden à zwei Kilometer. Das Geläuf insgesamt war jetzt anspruchsvoller und hügeliger. Dem Großteil der Läuferschaft gefiel diese neue Streckenführung, die auch für Zuschauer gut sichtbar war.
Mit einer Überraschung endete die Frauenkonkurrenz. Das zu erwartende Duell zwischen Franziska Jehle (LG Welfen), der Siegerin von Blitzenreute und der Gesamtsiegerin des Vorjahres, Paulina Wolf (TSV Reute Runners), die in Bad Waldsee zum ersten Mal ins Geschehen eingriff, rückte schon nach der ersten Runde in den Hintergrund. Vom Start weg dominierten Salome Kirchner (SC Vöhringen) und Lucie Moisson (TV Kempten) das Geschehen. Salome Kirchner führte das Frauenfeld drei Runden lang an, musste allerdings in der letzten Runde dem hohen Tempo Tribut zollen und Lucie Moisson ziehen lassen. „Die Beine wurden von Runde zu Runde schwerer“, sagte Salome Kirchner, „ich konnte nicht mehr ganz mithalten, bin aber trotzdem zufrieden“. Moisson ging in 32:41 Minuten ins Ziel, 17 Sekunden später folgte Kirchner in 32:58 Minuten. „Es war eine sehr schöne Strecke, es hat Spaß gemacht auf diesem Kurs zu laufen“, freute sich Moisson über den Überraschungscoup.
Jehle läuft auf Platz drei
Mit 33:40 Minuten schaffte es Franziska Jehle als Dritte noch auf das Siegertreppchen. „Heute ging nicht viel bei mir“, sagte Jehle im Ziel, „in Birkenhard gibt es eine neue Chance“. Paulina Wolf querte den Zielstrich als Sechste in 35:35 Minuten. „Ich bin heute überhaupt nicht zufrieden mit meiner Leistung“, sagte Paulina Wolf enttäuscht, „ab der dritten Runde zwickte die Wade“. Die Vierte Lisa Thaler (33:55) und die Fünfte Verena Cerna (34:32) sorgten für einen ungefährdeten Mannschaftssieg des SSV Ulm 1846.
Bei den Männern waren die Zuschauer gespannt auf das Abschneiden des Crosslauf-Gesamtsiegers von 2016 und 2017, Aimen Haboubi vom SSV Ulm 1846. Haboubi war zwar am Start, hatte aber krankheitsbedingt mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Die Vereinskameraden Efrem Tadese und Fabian Konrad drückten dem Lauf ihren Stempel auf. Drei Runden lang spurte Konrad mit respektvollem Vorsprung sein Tempo ab, im Schlepptau Efrem Tadese und Jakob Mayer (Sport Haschko) sowie Aimen Haboubi, der Mühe hatte den Anschluss an dieses Spitzentrio zu halten und sich über die Strecke quälte. In der finalen Runde wurden die Beine von Fabian Konrad immer müder und Efrem Tadese zündete den Turbo. Mit einer Siegerzeit von 27:29 Minuten lief Tadese an diesem Nachmittag als Erster ins Ziel. Fabian Konrad querte 13 Sekunden später, in 27:42 Minuten, den Zielstrich. „Die neue Strecke ist toll, kam mir sehr entgegen“, sagte Konrad, „ich hab ordentlich Gas gegeben, aber Efrem hatte am Ende mehr Körner“. Kurz darauf folgte Jakob Mayer in 27:46 Minuten und Aimen Haboubi in 28:25 Minuten. „Ich habe schon nach einer Runde gemerkt, dass nichts geht, aussteigen kam aber für mich nicht infrage“, sagte Haboubi.
Beide Mannschaftswertungen gingen in diesem zweiten Lauf an den SSV Ulm 1846. Entsprechend stolz war Trainer Wieland Pokorny: „Wir haben seit Jahren eine gute Truppe, sind an der Spitze in BadenWürttemberg. Wenn man bedenkt, dass Efrem Tadese überhaupt erst seit 2015 läuft, ist das umso bemerkenswerter.“ERGEBNISSE