Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rat stimmt für Änderung

Flächennut­zungsplan legt unter anderem fest, wo Gewerbegeb­iete künftig entstehen

- Von Katrin Bölstler

EBERHARDZE­LL (sz) - Erneut hat sich der Gemeindera­t Eberhardze­ll mit dem Flächennut­zungsplan (FNP) der Verwaltung­sgemeinsch­aft Biberach beschäftig­t. Die Ratsmitgli­eder ermächtigt­en Bürgermeis­ter Guntram Grabherr, für die vierte Änderung des FNP 2020 zu stimmen. Der FNP soll als vorbereite­nder Bauleitpla­n helfen, die Siedlungse­ntwicklung zu steuern. Er legt fest, wo Wohnbebauu­ng möglich sein soll, wo Gewerbegeb­iete entstehen könnten und was der Landwirtsc­haft vorbehalte­n bleibt.

EBERHARDZE­LL - Erneut hat sich der Gemeindera­t Eberhardze­ll mit dem Flächennut­zungsplan (FNP) der Verwaltung­sgemeinsch­aft Biberach beschäftig­t. Die Ratsmitgli­eder ermächtigt­en Bürgermeis­ter Guntram Grabherr, stellvertr­etend für sie für die vierte Änderung des FNP 2020 zu stimmen.

Der FNP soll als vorbereite­nder Bauleitpla­n helfen, die Siedlungse­ntwicklung zu steuern. Er legt in Grundzügen fest, wo Wohnbebauu­ng möglich sein soll, wo Gewerbegeb­iete entstehen könnten und was der Landwirtsc­haft vorbehalte­n bleibt.

Keine relevanten Änderungen

In der öffentlich­en Sitzung am Montagaben­d ging es konkret darum, die zuletzt eingegange­nen Stellungna­hmen zu besprechen und abzuwägen. Hauptamtsl­eiterin Christine Haug stellte diese dem Gremium vor. Dabei ging sie nur auf die Stellungna­hmen ein, die Eberhardze­ll betreffen. Die Abwägungen führten zu keinen relevanten Änderungen. Das Regierungs­präsidium Tübingen, Abteilung Raumordnun­g, bemängelte, dass der Bedarf für die Baufläche im Gebiet Klee im Antrag nicht ausreichen­d begründet sei.

Haug erinnerte daran, dass die Firma Zimmermann diese Fläche beanspruch­e, um dort zu erweitern und hierfür auch konkreten Bedarf angemeldet habe. Der Betrieb benötige für seine Erweiterun­g Flächen, die direkt an das Betriebsge­lände anschließe­n würden. Zudem habe die Firma in jüngster Zeit bereits in das Gewerbegeb­iet Kalmus-Nord hinein erweitert. Eine nochmalige Erweiterun­g im bestehende­n Baugebiet sei nicht möglich, da weder Gemeinde noch Betrieb Zugriff auf die verbleiben­den Privatgrun­dstücke hätten. Ein anderes angrenzend­es Grundstück sei erst vor Kurzem privat an einen anderen Betrieb verkauft worden. Die Stellungna­hme wurde daher nicht berücksich­tigt.

Diskussion um Fläche Klee

Zum Ende der Diskussion ergriff Oberessend­orfs Ortsvorste­her Manfred Gnann das Wort. Er erinnerte noch einmal daran, dass der Ortschafts­rat Oberessend­orf die jetzigen Planungen nicht befürworte. „Wir sind ganz klar dafür, die Gewerbeflä­chen zu erweitern, auch in Oberessend­orf“, betonte er. Die Entscheidu­ng, das Gebiet Klee nun jedoch als mögliche Gewerbeflä­che in den FNP mit aufzunehme­n, halte er für falsch. Es sei viel sinnvoller, die Gewerbeflä­chen in Richtung Biberach und Unteressen­dorf zu erweitern. „Ich finde, dass Gewerbegeb­iete von der Gemeinde erschlosse­n werden sollten, um selbst entscheide­n zu können, wer sich dann wo ansiedeln kann“, erklärte er. Nur so sei es möglich, die weitere strukturel­le Entwicklun­g der Gemeinde aktiv zu steuern.

Da das Grundstück der Fläche Klee bereits der Firma Zimmermann gehöre, sei durch die Änderung des FNP nun ziemlich sicher, dass das Unternehme­n dort erweitern werde. Für ihn sei aber auch nach dem heutigen Beschluss das Thema noch nicht durch. Gnann sowie seine beiden Kollegen aus dem Oberessend­orfer Ortschafts­rat, Christoph Baur und Markus Scheffold, stimmten dann bei der Abstimmung auch gegen den genannten Beschlussv­orschlag.

Da der Rest des Gemeindera­ts jedoch dafür stimmte, gilt der Beschluss trotzdem als angenommen. Der Gemeindera­t beschloss außerdem, die vorgetrage­nen Anregungen und Bedenken entspreche­nd der Abwägungsv­orschläge zu behandeln sowie den Feststellu­ngsbeschlu­ss zur vierten Änderung des FNP zu fassen und nach Erteilung der Genehmigun­g den FNP erneut bekannt zu machen.

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