Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gigelbergh­alle war sein „Wohnzimmer“

Werner Wieland war 32 Jahre lang Hausmeiste­r der Gigelbergh­alle

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Jeder, der schon einmal eine Veranstalt­ung in der Gigelbergh­alle in Biberach organisier­t hat, kennt diesen Mann: Werner Wieland war 32 Jahre lang für Biberachs beliebtest­e Veranstalt­ungshalle zuständig. Ordnung, Sauberkeit, Bestuhlung und natürlich die Technik – all das und noch viel mehr hat der 63-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Edeltraud jahrzehnte­lang erledigt. „Wir waren ein kleines Familienun­ternehmen“, sagt er. Denn auch die Kinder hätten oft mitgeholfe­n. Seine Frau Edeltraud arbeitet immer noch als Garderoben- und Einlassdam­e.

Da die Familie auch schon immer auf dem Gigelberg lebt, wurde die Gigelbergh­alle zum „Wohnzimmer“für Werner Wieland. Für ihn wird die Halle auch immer Gigelbergt­urnhalle heißen, so wie auch für viele andere Biberacher. „Ich war der Erste, der drin war, und der Letzte, der gegangen ist“, sagt er. Jetzt genießt er seinen Ruhestand. Und damit ihm nicht langweilig wird, hat er zu Weihnachte­n Hündin Luna geschenkt bekommen.

Schöne Erinnerung­en

Denn ganz so einfach ist es für Werner Wieland nicht, die Arbeit plötzlich ruhen zu lassen. Schließlic­h hat er seine Tätigkeit als Hausmeiste­r der Gigelbergh­alle und auch der Alten Stadtbierh­alle sehr ernst genommen. „Mir hat die Arbeit immer viel Spaß gemacht, aber irgendwann ist es einfach Zeit zu gehen“, sagt er. „Klar war es auch oft stressig, aber ich habe viele schöne Erinnerung­en.“Vor allem an Konzerte wie an die der Bands Nazareth, Uriah Heep, Spider Murphy Gang oder auch der Münchener Freiheit und Nicki.

Als Werner Wieland und seine Frau als Hausmeiste­rehepaar in den 80er-Jahren angefangen haben, war die Stelle bei der Stadt als Teilzeitst­elle ausgeschri­eben. „Da war die Rede von einer Veranstalt­ung am Wochenende und täglich die Tanzsporta­bteilung“, erinnert sich Edeltraud Wieland. Mit der Zeit weitete sich die Arbeit dann zu einer Vollzeitst­elle aus. Im vergangene­n Jahr haben rund 70 Veranstalt­ungen in der Gigelbergh­alle stattgefun­den plus die Termine der Tanzsporta­bteilung. „Eigentlich ist die Halle immer ausgebucht“, sagt Wieland. „Wenn man seine Hochzeit dort feiern möchte, muss man mindestens ein Jahr im Voraus anfragen.“

In 32 Jahren hat der Biberacher in der Gigelbergh­alle viel gesehen und erlebt. „Die größte Sachbeschä­digung hatten wir in den 80er-Jahren bei einem Rockkonzer­t“, erinnert er sich. „Da wurde ein Waschbecke­n im Damenklo herausgeri­ssen und in die Halle geschmisse­n.“Verletzt habe sich dabei glückliche­rweise niemand. Ebenfalls in den 80er-Jahren habe es auch mal einen großen Stromausfa­ll gegeben: „Da war gerade das Konzert einer Gruppe, die ohne große Technik spielte, also nur mit Gitarre und Schlagzeug, die haben dann einfach weitergesp­ielt, bis das Licht wieder anging.“Mit der Notbeleuch­tung sei das dann auch ein besonderes Konzert gewesen.

Ob Abibälle, Hauptversa­mmlungen, Skisaison-Abluss, JazzFrühsh­oppen, Fasnet, Messen, Hochzeiten, Konzerte oder Schützenfe­st – Werner Wieland kann nicht sagen, welche Veranstalt­ung er am liebsten in „seiner“Halle hatte: „Das ist schwer zu sagen, weil alles so unterschie­dlich war.“Gerade deshalb hat er seine Arbeit als Hausmeiste­r gern gemacht: „Es war immer abwechslun­gsreich und nie langweilig.“

 ?? FOTO: TANJA BOSCH ?? Werner und Edeltraud Wieland waren jahrzehnte­lang gemeinsam für die Gigelbergh­alle zuständig. Jetzt genießt der 63-Jährige mit Hündin Luna seinen Ruhestand.
FOTO: TANJA BOSCH Werner und Edeltraud Wieland waren jahrzehnte­lang gemeinsam für die Gigelbergh­alle zuständig. Jetzt genießt der 63-Jährige mit Hündin Luna seinen Ruhestand.

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