Schwäbische Zeitung (Biberach)
Stromtrasse: CDU möchte mehr Abstand zu Wohngebiet
Baubürgermeister möchte noch einmal mit Amprion sprechen – Leitungen werden vestärkt
RINGSCHNAIT (häf) - Bei der Verlegung der Hochspannungsleitung in Ringschnait wird die Stadt nochmals das Gespräch mit Amprion suchen. Das regten Otto Deeng (CDU) und Ortsvorsteher Walter Boscher in der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag an. Beide plädierten dafür, die Masten noch weiter als ursprünglich angedacht von Ringschnait weg zu versetzen.
Wegen der Energiewende soll die Stromtrasse zwischen Wullenstetten bis Niederwangen verstärkt werden. Es handelt sich dabei um ein Projekt der Transnet und der Amprion, welche für die Umsetzung des Vorhabens zuständig ist. Die Verstärkung des Stromnetzes von 220 kV auf 380 kV erfolgt eigentlich auf bestehenden Masten. Laut Stadtverwaltung erklärte sich Amprion im Fall von Ringschnait bereit, die Masten etwas in Richtung Westen zu verlegen.
„Kein Wunschprogramm“
Bislang verläuft die Trasse inklusive Schutzstreifen über beziehungsweise entlang des Wohngebiets „Sachsen“. Die Kosten dafür trage Amprion, die Grundstücke für die neuen Masten seien im Eigentum der Stadt, so die Leiterin des Stadtplanungsamts, Carola Christ. Für die Bewohner wäre die Versetzung vorteilhaft wegen einer möglichen Strahlenbelastung: „Gesundheitsgefährdend war es laut Amprion bislang nicht.“ Wie Deeng und Boscher im Bauausschuss schilderten, sei man im Ortschaftsrat jetzt zu der Überlegung gelangt, die Masten noch ein Stück weiter in Richtung Westen zu verlegen. „Dann hätten wir noch Erweiterungspotenzial“, sagte Deeng in Bezug auf das Wohngebiet „Sachsen“und das Gewerbegebiet.
„Wir sollten diese Möglichkeit prüfen, ansonsten würde man uns vorwerfen, es nicht versucht zu haben“, sagte Walter Boscher. Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann fand den Vorschlag gut und möchte jetzt nochmals auf Amprion zugehen. Er sagte aber auch, man könne „kein Wunschprogramm“abziehen.