Schwäbische Zeitung (Biberach)
Egerländer begeistern ihre Fans
Die Liebe zur Blasmusik verbindet Musiker und Publikum in der Stadthalle Biberach
BIBERACH - Ein grandioses Konzert haben die Egerländer Musikanten am späten Sonntagnachmittag in der ausverkauften Stadthalle gegeben. Etwa 850 Blasmusikfans kamen beim Konzertmotto „Das Feuer brennt weiter“voll auf ihre Kosten. Rund drei Stunden lang unterhielten die Musiker mit ihrem Allgäuer Orchesterchef Ernst Hutter die teilweise weit angereisten Zuhörer mit exzellenter Blasmusik. Hutter, der seit 15 Jahren die Egerländer Musikanten leitet, gab in Biberach sein 800. Konzert.
Mit einem Medley der schönsten Evergreens aus dem Repertoire der Egerländer Musikanten begann das Ensemble das musikalische Feuerwerk. Schon vom ersten Takt an animierten die bekannten Melodien „Egerländer Musikantenmarsch“, „Rauschende Birken“, „Egerland-Heimatland“, „Böhmischer Wind“und „Bis bald auf Wiedersehn“das begeisterte Ü-50-Publikum zum Klatschen. Ernst Hutter stand mit seinem Tenorhorn wie der Frontmann einer Band vor seinem Orchester und spielte das ganze Konzert über auswendig mit Tenorhorn, Posaune und Bassflügelhorn.
Gefühlvolle Gesangseinlagen
Radiomann Edi Graf von SWR 4 unterhielt mit Geschichten und Witzen zwischen den Musikblöcken und führte professionell und unterhaltsam durch den Abend. Das Gesangsduo Katharina Praher und Nick Loris fügten ihren weichen Gesang gefühlvoll dem feinen Blasmusiksound der Egerländer hinzu.
Die Egerländer Musikanten beeindruckten mit ihrem technisch brillanten und exakten Spiel mit einem feinen
und weichen Klang der Blechbläser und den lustigen und virtuosen Spielereien der Klarinettisten. Treffsicher setzten die Bläser des hohen Blechs jeden noch so hohen Ton. Die Tuben imponierten mit dem speziellen Basssound der Egerländer und mit technischer Perfektion. Professionelle Intonation und ausdrucksvolles, dynamisches Zusammenspiel mit bewusster Stilistik setzten Maßstäbe. Stephan Hutter ergänzte das Ganze mit effektvollem Spiel am Schlagzeug und erregte mit lustiger Mimik und Grimassen Aufmerksamkeit. Bei einem Egerländer Solistenfeuerwerk
präsentierten die Profimusiker ihr außerordentliches Können in ganz anderem Rhythmus und mit modernem, swingendem Sound. Ernst Hutter imponierte dabei solistisch und mit singendem Ton an der Posaune, am Tenorhorn und auf der Basstrompete.
Mit Erfolgstiteln wie dem „Astronauten Marsch“und „Auf der Vogelwiese“endete das gelungene Konzert. Die Zuhörer hatten aber immer noch nicht genug von der Musik der Egerländer Musikanten. Für immer wieder lang anhaltenden Beifall und das frenetische Gejohle gab es insgesamt
vier Zugaben. Als letztes Stück: „Gute Nacht“.
„Dass hier in Biberach immer so viele Fachleute im Publikum sitzen, das stachelt uns Musiker ungemein an“, sagte Ernst Hutter. „Wir sind dankbar und stolz, dass wir es geschafft haben, das musikalische Feuer, das Ernst Mosch vor über 60 Jahren mit seiner Musik entfacht hat, zu pflegen und am Leben zu erhalten.“
Vor dem Konzert der Egerländer Musikanten spielte der Musikverein Oggelshausen unter der Leitung von Petra Diodone flotte Blasmusik zur Unterhaltung im Foyer der Stadthalle.