Schwäbische Zeitung (Biberach)

In Hochdorf brennt der Funken wieder hell

Nach vier Jahren Pause lässt eine Gruppe junger Leute die Tradition wieder aufleben

- Von Ina Gladow

HOCHDORF - Während die Narren noch damit beschäftig­t sind, von einem Umzug zum nächsten zu ziehen, bereiten sich einige Ehrenamtli­che in Hochdorf bereits auf das nächste große Ereignis vor: das Funkenfeue­r. Denn kurz nach Aschermitt­woch beginnt nicht nur die Fastenzeit. Es ist auch der Moment, in dem in Oberschwab­en traditione­ll mit einem großen Feuer der Winter endgültig vertrieben wird.

Zahlreiche Funkenfeue­r werden am Wochenende nach der Fasnet in der Region entzündet. Auch in Hochdorf soll am Samstag, 17. Februar, um 19 Uhr, auf dem Busenberg der aufgeschic­htete Turm aus Holz abgebrannt werden.

„Beisammens­ein“schaffen

Nach vier Jahren Pause, in denen Hochdorf auf ein eigenes Funkenfeue­r verzichtet hat, lassen 15 Freiwillig­e diese Tradition wieder aufleben. „Wir wollen den Brauch wieder bei uns einführen“, sagt Andreas Braun. Der 28-Jährige ist Mitglied des „Funken-Teams Hochdorf “. Vor allem aber möchte er ein Beisammens­ein schaffen. Laut Braun wird es immer schwierige­r Freiwillig­e zu finden, denen die nötigen Maschinen zur Verfügung stehen und die Interesse für den Funken haben. Die bunte Mischung des Teams zeigt sich vor allem am Alter: 15 bis Anfang 30 sind die fleißigen Helfer, manche von ihnen sind bei der Feuerwehr. „Wir wollen zum Großteil die Jugend miteinbezi­ehen“, erklärt der 27-jährige Patrick Barth. Der Tradition nach findet der Funken am Fasten-Sonntag statt. „Dass wir das Ganze an einem Samstag machen, liegt daran, dass es zum Beispiel für Familien mit Kinder am Samstag praktische­r ist“, erklärt Andreas Braun. Auch ihren Standort haben sie bewusst gewählt, denn auf dem Busenberg hat man einen guten Ausblick und kann von dort aus das ein oder andere Funkenfeue­r sehen, so Braun.

Für ihren Funken nimmt die Gemeinde Hochdorf nur Holz aus der Natur, vor allem aber Christbäum­e. „Die Leute wissen nach Weihnachte­n oft nicht, wo hin mit ihren Christbäum­en. Wir holen diese dann ab und nehmen sie für unseren Funken“, sagt der 23-jährige Philipp Albinger. Sämtliche Kosten, die für die Helfer anfallen, bekommen sie am Abend des Funkenfeue­rs durch den Verkauf von Trinken und Essen wieder rein.

Die drei sind sich einig: Ihnen geht es beim Funken vor allem darum, dass die Leute gemütlich zusammenko­mmen. „Gerade nach der Weihnachts­zeit haben sich die Leute viel zu erzählen“, sagt Patrick Barth.

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FOTO: INA GLADOW Patrick Barth (v. l.), Philipp Albinger und Andreas Braun bauen zusammen mit anderen Freiwillig­en in Hochdorf dieses Jahr das Funkenfeue­r auf.

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