Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Es gibt eine irre Nachfrage“
Schon mehr als 1000 Buchungen für das Center-Parcs-Projekt in Leutkirch
LEUTKIRCH - Seit wenigen Tagen können die ersten Buchungen zum 1. Oktober für den Park Allgäu des Konzerns Center Parcs angemeldet werden. „Es gibt eine irre Nachfrage“, sagte Frank Daemen, der Geschäftsführer für die deutschen Ferienparks des Unternehmens.
Eine hundertprozentige Sicherheit dafür, dass der Park zum Oktober dieses Jahres eröffnet werden kann, wollte er aber nicht geben. „Wir sind bei 99 Prozent, es bleibt bei so einem Projekt immer eine kleine Unsicherheit.“Die Werbekampagne wird dennoch vorbereitet.
Die große Unbekannte für den Konzern bildet immer noch das Wetter. Daemen und Francois van Rens, Technischer Direktor für Deutschland, betonten im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, der Konzern habe bei der Planung für diesen Ferienpark von Beginn an damit kalkuliert, zwei Winterphasen einplanen zu müssen. „Wir wissen um die Unsicherheit“, sagte Daemen, doch der bisherige Verlauf aller Arbeiten sei ermutigend: „Es ist ein Wahnsinn, was innerhalb der vergangenen zwölf Monate geschafft worden ist.“
Entscheidend dafür, die jetzt schon erfolgten Buchungen nicht noch stornieren zu müssen, seien die nächsten vier bis sechs Wochen. Bei wichtigen Teilabschnitten am Zentralgebäude wurden deshalb auch Zeltkonstruktionen errichtet, um den Innenausbau nicht stoppen zu müssen. Frank Daemen nimmt sein Smartphone in die Hand und verweist auf die Wetterprognosen für Leutkirch während der vergangenen zwölf Monate. „Wir schauen sehr genau darauf.“Das gelte auch für die nächsten Monate. Den offiziellen Eröffnungstermin für den Ferienpark will der Konzern am 8. März in Berlin während der Messe ITB mitteilen.
Frank Daemen kommt im Winterlook zum Gespräch in die Redaktion der „Schwäbischen Zeitung“. Er stellte sich an eine sogenannte ChartWand und zeichnet darauf den Grobumriss der Anlage auf. Daemen lobt Trotz vorübergehender Wintereinbrüche schreiten die Arbeiten im Park Allgäu voran.
den Einsatz der auch aus der Region verpflichteten Unternehmen, sich an die Vorgaben zu halten. Noch zum Jahresende 2017 hin seien Betonplatten gegossen worden. Die generelle Einschätzung über den Verlauf der Arbeiten erst habe den Konzern dazu veranlasst, über einen Newsletter und über Facebook die Kundschaft der Zukunft dazu zu animieren, diesen in der Geschichte des Konzerns bislang teuersten und aufwendigsten Park schon jetzt zu buchen.
Sieben Prozent aus der Schweiz
750 Ferienhäuser sind demnach zum
1. Oktober fertig, weitere 250 können voraussichtlich zum Anreisetermin
14. Dezember 2018 gemietet werden. „Wir sind guter Dinge“, so optimistisch äußerte sich Daemen.
Nach dem aktuellen Stand wurden bereits mehr als 1000 Bestellungen
vorgenommen. Laut Daemen seien davon sieben Prozent von Kunden oder Interessierten aus der Schweiz erfolgt.
Aber nicht nur der Bau und die Werbung stellen den Konzern aktuell vor Herausforderungen. Vor Wochen schon hat die Suche nach Personal begonnen. Bis zu 1000 Arbeitsplätze in Vollzeit, Teilzeit oder auch auf Minijobbasis sollen auf dem 186 Hektar großen Areal entstehen. In Christopher Muth hat der zukünftige Park-Manager schon im Oktober seinen Dienst angetreten. Mittlerweile sei auch ein „SHE-Manager“aus der Region gefunden.
„SHE“steht für Sicherheit, Gesundheit und Umgebung. Daemen freute sich deshalb besonders darüber, dass er am vergangenen Donnerstag in Stuttgart auf der CMTMesse ein Vorzertifikat in Gold erhielt,
das die „Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen“zum ersten Mal für ein Urlaubsprojekt an den Konzern verliehen hat.
Bei der Suche nach Beschäftigten arbeite der Konzern eng mit den Arbeitsagenturen zusammen. Daemen war der Hinweis darauf wichtig, dass die in verschiedenen Berufsfeldern ausgeschriebenen Plätze für 45 Auszubildende schon bis zum geplanten Start weitgehend besetzt gewesen seien.
„Über die große Nachfrage waren auch wir überrascht“, sagte Daemen. Grundsätzlich lobte er die Zusammenarbeit mit den Stäben der Stadt Leutkirch. „Da gibt es keine Probleme.“Die Anbindung des Parks über ein Besucherlenkungssystem oder über ein Radwegekonzept müsse aber auf der kommunalpolitischen Ebene entschieden werden.