Schwäbische Zeitung (Biberach)

Haushalt rekordverd­ächtig

Schemmerho­fen wendet knapp 19 Millionen auf – Räte verabschie­den Haushalt für 2018

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Das außergewöh­nliche Ergebnis hatte sich bereits in den Vorberatun­gen abgezeichn­et: Der Schemmerho­fer Gemeindera­t hat einstimmig den Haushaltsp­lan für

2018 verabschie­det. Dieser sieht ordentlich­e Aufwendung­en in Höhe von 18,6 Millionen Euro und Investitio­nen in Höhe von 11,7 Millionen Euro vor. „Das ist auf jeden Fall eine Hausnummer“, sagte Bürgermeis­ter Mario Glaser und fügte hinzu: „So etwas gab’s noch nie in der Geschichte der Gemeinde.“

Große Projekte wie die Mühlbachsc­hule schlagen sich auch 2018 im Haushalt nieder. Zudem steigen die Personalko­sten deutlich. „Dem können wir uns kaum entziehen“, sagte Glaser mit Verweis auf die höheren Ausgaben vor allem für Erzieher. Insgesamt zeigte sich der Bürgermeis­ter aber zufrieden. „Alle Anzeichen zeigen in eine gute Richtung“, erklärte er. Die Steuereinn­ahmen sprudeln und die Schulden sinken. „Schemmerho­fen hat so niedrige Schulden wie seit 15 Jahren nicht.“

Den Aufwendung­en stehen vergleichs­weise hohe Erträge von 19,6 Millionen Euro gegenüber, sodass Schemmerho­fen in diesem Jahr mit einem Plus von knapp einer Million Euro rechnet, wie Kämmerin Gertrud Müller-Missel bekannt gab. In den vergangene­n Jahren hatte die Gemeinde meist mit einem Minus gerechnet und den Haushalt erst im Laufe des Jahres ausgleiche­n können. „Heute können wir von vornherein einen ausgeglich­enen Haushalt vorweisen“, erklärte Glaser. „Jetzt hoffen wir, dass es am Ende des Jahres auch so kommt.“

Kreditpols­ter von drei Millionen

Ein Unsicherhe­itsfaktor sind unter anderem die Steuereinn­ahmen: 2017 konnte Schemmerho­fen rund sechs Millionen Euro Gewerbeste­uer einnehmen, für 2018 rechnet die Gemeinde mit 3,5 Millionen Euro. Geld, das die Gemeinde gut gebrauchen kann – nicht nur um die Ausgaben für das Personal auszugleic­hen. Denn daneben hat die Gemeinde auch 2018 eine Vielzahl an Maßnahmen vorgesehen, darunter die Fertigstel­lung der Mühlbachsc­hule, die Erschließu­ng des Baugebiets Meisenweg, der Neubau des Kindergart­ens in Schemmerho­fen, die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen in mehreren Ortsteilen und die Leerrohrve­rlegung in Altheim (SZ berichtete).

Einige der geplanten Maßnahmen werden durch Zuschüsse finanziert, zugleich plant die Gemeinde aber auch ein Finanzpols­ter in Form einer möglichen Kreditaufn­ahme ein. Der Rat hat einem Kreditrahm­en von drei Millionen Euro zugestimmt, den die Gemeinde aufnehmen kann, sollte das Geld nicht ausreichen. Die Steuersätz­e für Grund und Gewerbe bleiben auf dem aktuellen Stand.

Lob für die Arbeit der Verwaltung gab es von den Gemeinderä­ten. Davon abgesehen sprachen sich die Räte dafür aus, den Haushalt rasch zu verabschie­den. Bei den Vorberatun­gen im November waren die einzelnen Ausgaben bereits ausführlic­h diskutiert worden. So stimmten die Räte dem Haushaltsp­lan am Montag unisono zu. Bürgermeis­ter Glaser wertete dies als „tolles und kräftiges Zeichen für die Gemeinde“und versprach, die Verwaltung werde sich nach Kräften „bemühen, den Haushalt abzuarbeit­en“.

„Das gab’s so noch nie in der Geschichte der Gemeinde.“Bürgermeis­ter Mario Glaser über die hohen Aufwendung­en in Schemmerho­fen

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