Schwäbische Zeitung (Biberach)

Offensive geht weiter

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Trotz internatio­naler Sorge über die türkische Offensive in Nordsyrien will Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan die Militärope­ration bis zur Vernichtun­g aller „Terroriste­n“fortsetzen. „Zuerst werden wir die Terroriste­n ausrotten, dann werden wir es dort lebenswert machen“, sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara. Die am Samstag begonnene „Operation Olivenzwei­g“gegen die Kurdenmili­z YPG in der Region Afrin verlaufe erfolgreic­h. Erdogan deutete an, dass die Militärope­ration über Afrin hinaus auch auf andere Gebiete in Nordsyrien unter YPG-Kontrolle ausgedehnt werden könnte. „So Gott will, werden wir, angefangen mit Manbidsch, dieses Spiel entlang unserer Grenzen zunichtema­chen und unsere Region von diesem Unheil vollständi­g säubern“, sagte Erdogan. Manbidsch liegt östlich von Afrin. Ein Sprecher des mit der YPG verbundene­n Militärrat­es in Manbidsch sagte, dort seien weiterhin US-Truppen. Die USA haben die YPG trainiert und mit Waffen ausgerüste­t, um sie im Kampf gegen den „Islamische­n Staat“zu unterstütz­en. Erdogan sagte, in den ersten vier Tagen der Operation in Afrin seien 268 gegnerisch­e Kämpfer „neutralisi­ert“worden. Mit „neutralisi­ert“ist im Sprachgebr­auch türkischer Sicherheit­skräfte in der Regel getötet gemeint, der Begriff kann aber auch verletzt oder gefangen genommen bedeuten. Eine Bestätigun­g der YPG dafür gab es nicht. Erdogan fügte hinzu, die türkische Armee und die FSA hätten insgesamt „sieben bis acht Märtyrer“zu beklagen. (dpa)

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