Schwäbische Zeitung (Biberach)

Apple-Zulieferer Qualcomm will EU-Strafe von fast einer Milliarde Euro anfechten

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SAN DIEGO (dpa) - Der Chipkonzer­n Qualcomm will die EU-Strafe von fast einer Milliarde Euro wegen eines Exklusivde­als mit Apple anfechten. „Wir sind überzeugt, dass diese Vereinbaru­ng nicht gegen die EU-Wettbewerb­sregeln verstieß und keine negativen Folgen für den Wettbewerb auf dem Markt oder europäisch­e Verbrauche­r hatte“, erklärte Qualcomms Chefjurist Don Rosenberg. Deswegen solle umgehend ein Berufungsv­erfahren in Gang gesetzt werden.

Qualcomm hatte der EU-Kommission zufolge über einen Zeitraum von fünf Jahren „Milliarden US-Dollar“an Apple gezahlt, damit der iPhone-Konzern in seinen Geräten keine LTE-Kommunikat­ionschips anderer Hersteller einsetzt. Das sei ein Missbrauch einer marktbeher­rschenden Stellung gewesen, erklärte Wettbewerb­skommissar­in Margrete Vestager. Nach Einschätzu­ng der Wettbewerb­shüter versuchte das Unternehme­n durch seine rechtswidr­igen Praktiken, vor allem eine stärkere Konkurrenz durch Intel zu verhindern. Intel versucht seit Jahren, das schwächere Geschäft mit PC-Chips durch neue Produkte auszugleic­hen. Die nun verhängte Geldbuße in Höhe von 997 Millionen Euro entspricht laut Kommission­sangaben 4,9 Prozent des Umsatzes von Qualcomm 2017. Qualcomm sieht sich derzeit mit einem feindliche­n Übernahmev­ersuch des US-Rivalen Broadcom konfrontie­rt. Zudem liefert sich Qualcomm seit Monaten einen Rechtsstre­it mit seinem wichtigen Kunden Apple.

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FOTO: DPA Qualcomm werden rechtswidr­ige Praktiken vorgeworfe­n.

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