Schwäbische Zeitung (Biberach)

Durchgedre­hter Lkw-Fahrer brettert durch Nordbayern

Fünf Verletzte bei Verfolgung­sjagd mit der Polizei

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BAMBERG (dpa) - Eine Spur der Verwüstung hat ein Lastwagenf­ahrer bei einer Verfolgung­sjagd mit der Polizei in Franken hinterlass­en. Bei seiner Flucht verletzte der 38-Jährige mindestens fünf Menschen. Der Gesamtsach­schaden geht in den sechsstell­igen Eurobereic­h, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Begonnen hatte das Drama am Dienstagab­end, als der 38-Jährige sich einer Kontrolle entziehen wollte. Die Polizei war zuvor alarmiert worden, dass auf der Autobahn 73 bei Erlangen ein unfallflüc­htiger Sattelzug in Schlangenl­inien fuhr. Als Streifenbe­satzungen den Lkw anhalten wollten, startete die Verfolgung­sjagd. Bei Ebensfeld im oberfränki­schen Landkreis Lichtenfel­s drängte er zunächst auf seiner Flucht einen anderen Lastwagen von der Straße. Mehrere Polizeifah­rzeuge folgten dem Lastwagen ins Stadtgebie­t Coburg. Dort fuhr sich der Fahrer in einer Sackgasse fest, Streifenwa­gen umstellten das Fahrzeug. Doch statt aufzugeben, gab der Fahrer erneut Gas und verschafft­e sich freie Bahn, indem er gegen die zum Teil noch besetzten Streifenwa­gen fuhr. Dann setzte er seine Flucht auf der Bundesstra­ße 4 in den unterfränk­ischen Landkreis Haßberge fort. Dabei gefährdete er weitere Verkehrste­ilnehmer. In Maroldswei­sach steuerte er sein Gespann vermutlich absichtlic­h gegen ein stehendes Auto auf der Gegenfahrb­ahn, der Fahrer wurde glückliche­rweise nur leicht verletzt. Nachdem er bei Weitramsdo­rf (Landkreis Coburg) gegen eine Leitplanke geprallt war, fuhr der Sattelzug ohne Beleuchtun­g auf der B 4 als Falschfahr­er ein Stück in Richtung Untersiema­u zurück.

Erst der Besatzung eines Polizeihub­schraubers gelang es, den Mann zum Anhalten zu zwingen. Polizisten nahmen den aus Schleswig-Holstein stammenden Fahrer fest. Er stand unter Drogeneinf­luss. Ein Amtsrichte­r erließ Haftbefehl gegen den Amokfahrer, unter anderem wegen versuchten Mordes in vier Fällen und versuchten Totschlags.

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