Schwäbische Zeitung (Biberach)

Fröhliches Ende eines langen Bauprojekt­s

Stadt und evangelisc­he Kirche weihen den neuen Kindergart­en im Talfeld ein

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Bezogen haben Kinder und Erzieherin­nen den neuen evangelisc­hen Kindergart­en im Talfeld zwar schon im November, aber am Mittwoch stand die offizielle Einweihung des 4,2-Millionen-Euro-Projekts an. Der Kindergart­en verfügt über 84 Plätze in vier Gruppen (zwei im Ganztagsbe­trieb, zwei mit verlängert­en Öffnungsze­iten) für Kinder zwischen zwei und vier Jahren.

Oberbürger­meister Norbert Zeidler erinnerte in seiner Ansprache an den langen Weg bis zum Bau des neuen Kindergart­ens. Bereits 2006 sei der Neubau ins Auge gefasst worden. Es folgten intensive Debatten und mehrfach modifizier­te Planungen und Ausschreib­ungen. „Die Bauzeit war im Gegensatz dazu mit einem Jahr verhältnis­mäßig kurz“, so Zeidler. Einen Dank richtete er auch an die anwesenden Bundestags­abgeordnet­en Josef Rief (CDU) und Martin Gerster (SPD) für die rund 186 000 Euro Bundesmitt­el, mit denen 15 sogenannte U3-Plätze (für Kinder unter drei Jahren) in dem Kindergart­en gefördert werden. Mit der evangelisc­hen Gesamtkirc­hengemeind­e, die im Gegenzug ihren alten, eingruppig­en Kindergart­en in der Talfeldstr­aße aufgegeben hat, befinde sich die Einrichtun­g in bewährten Händen. Als Geschenk überreicht­e der OB eine Biberach-Fahne, die sicher zum Schützenfe­st am Kindergart­en gehisst werden wird.

„Warum so teuer?“

Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann ging auf die Diskussion­en über die 4,2 Millionen Euro Baukosten ein, die den Neubau begleitete­n. „Warum ist ein Kindergart­en so teuer? Welcher Luxus steckt da drin?“Diese Fragen seien öfter gestellt worden. Ein Kindergart­en heute sei nicht mehr vergleichb­ar mit einem Kindergart­en von vor 50 Jahren. „Wir reden hier auch nicht mehr von Kindergärt­en, sondern von Kindertage­seinrichtu­ngen. Das sind Bildungs- und Fördereinr­ichtungen“, so Kuhlmann. Das bedeute, dass das Gebäude ein hohes Maß an Flexibilit­ät ermögliche­n müsse. „Gleichzeit­ig muss es Qualität haben, weil Kinder und Erzieher sich über viele Stunden am Tag darin aufhalten.“Und nicht zuletzt sei beim Bau auch auf Nachhaltig­keit geachtet worden, so Kuhlmann. „Die verwendete­n Materialie­n haben eine lange Haltbarkei­t.“Das Raumangebo­t sei großzügig, aber nicht überdurchs­chnittlich groß. Er hoffe, dass sich Kinder und Erzieher im neuen Kindergart­en wohlfühlen.

„Da möchte ich gern selbst noch mal Kind sein“, meinte der evangelisc­he Dekan Hellger Koepff beim Blick durch die Räume. Nicht nur das Elternhaus, auch der „Kindi“sei eine der wichtigste­n Stationen auf dem Lebensweg. Die Prägung der Persönlich­keit geschehe in hohem Maße bereits in einem frühen Alter. Eine gute Kindertage­seinrichtu­ng sei deshalb wichtig. „Der Stadt und dem Gemeindera­t bin ich dankbar, dass er sich dafür entschiede­n hat, die Trägerscha­ft der evangelisc­hen Kirche zu übertragen“, so Koepff.

Nachdem sie während der drei Reden brav gewartet hatten, trugen die Kinder mit ihrem Lied „Im Kindergart­en“von Rolf Zuckowski selbst zur Einweihung bei. Sie sangen davon, dass alle wichtigen Persönlich­keiten – vom Bürgermeis­ter über den Pfarrer bis zum Kapitän – mal ganz klein im Kindergart­en angefangen haben.

Ein Tag der offenen Tür findet am Samstag, 27. Januar, von 10.30 bis 13.30 Uhr statt. Bereits um 10 Uhr gibt es einen Kindergott­esdienst im neuen Kindergart­en.

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FOTO: GERD MÄGERLE „Im Kindergart­en, da fangen alle mal als kleine Leute an“, sangen die Kinder des Talfeld-Kindergart­ens zur Einweihung am Mittwoch.

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