Schwäbische Zeitung (Biberach)

Biberacher Friedensbü­ndnis plant Jahresprog­ramm

Impuls zum Thema „Was bewirken Wirtschaft­ssanktione­n“

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BIBERACH (sz) - Das Biberacher Friedensbü­ndnis hat kürzlich zu seiner ersten Mitglieder­versammlun­g im Jahr 2018 eingeladen. Ein wichtiger Tagesordnu­ngspunkt war die Jahresplan­ung: Die traditione­lle Friedensma­hnwache am Karfreitag wird in diesem Jahr unter dem Motto „Vision einer atomwaffen­freien Welt“stehen. Für den Politische­n Aschermitt­woch der Grünen und die DGB-Feier am 1. Mai sind Info-Stände geplant. Gemeinsam mit dem AKE wird eine Veranstalt­ung zum Thema „Aktuelles Friedensgu­tachten“stattfinde­n. Am Weltfriede­nstag im September ist eine Veranstalt­ung mit einem Referenten angedacht.

Gudrun Zink, Mitglied des Sprecherte­ams des Biberacher Friedensbü­ndnisses, hielt bei der Versammlun­g ein kurzes Impulsrefe­rat zum Thema „Was bewirken Wirtschaft­ssanktione­n?“. Anstelle eines Kriegs mit Waffen soll ein Regime durch wirtschaft­liche Sanktionen gezwungen werden, sein machtpolit­isches Verhalten zu ändern, so Zink. Verbunden mit wirtschaft­lichen Sanktionen sei die Hoffnung, dass der Boykott auf das Regime massiven Druck ausübe – und das Land zu friedferti­gen Konfliktre­gelungen zurückkehr­e.

Als Beispiele für Wirtschaft­ssanktione­n nannte sie die Sanktionen, die von der UN gegen die Atompoliti­k Nordkoreas und Irans beschlosse­n wurden. Oder die Wirtschaft­ssanktione­n der EU gegen Russland. Die EU hatte diese Sanktionen wegen Putins Politik in der Ukraine und auf der Krim beschlosse­n.

Als Fazit der Diskussion ist festzuhalt­en: Die Auswirkung­en von Sanktionen gegen ein Land sind sehr unterschie­dlich. Es gilt genau zu prüfen, wem die Wirtschaft­ssanktione­n schaden. Akzeptabel sind sie, wenn sie gezielt die Elite eines Landes treffen, zum Beispiel durch „eingefrore­ne“Auslandsko­nten. Bedenklich sind Wirtschaft­ssanktione­n, wenn sie die Bevölkerun­g in eine wirtschaft­liche Verelendun­g stürzen. Dies ist häufig der Fall bei Lebensmitt­elembargos oder dem Einfuhrsto­pp von Rohstoffen wie Öl, Benzin und Diesel.

Als besonders wirksam zeigten sich Wirtschaft­ssanktione­n, wenn die betreffend­en Länder stark mit der Weltwirtsc­haft verflochte­n sind.

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