Schwäbische Zeitung (Biberach)

Musik von Bürgern für Bürger

Der Musikverei­n feiert 250-jähriges Bestehen mit einem Konzert am Samstag

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BIBERACH (sz) - Stadtkapel­le und Sinfonieor­chester des Musikverei­ns Biberach feiern unter der Leitung von Musikdirek­tor Andreas Winter am Samstag, 27. Januar, mit einem Festkonzer­t in der Biberacher Stadthalle 250 Jahre Biberacher Orchesterk­ultur. Werke von Knecht, Mozart, Beethoven, Tschaikows­ky, Bernstein, Lehar, Kühmstedt, Yagisawa und den Beatles lassen die Musikgesch­ichte lebendig werden. Beginn ist um 19.30 Uhr.

1768 trafen sich Biberacher Bürger, darunter der Bürgermeis­ter und der Kantor, beim Stadtmusik­er Wittig, um gemeinsam mit Schülern des Alumnats Orchesterm­usik zu spielen. Nicht für die Kirche, nicht für den Hof sondern von Bürgern für Bürger. Der heutige Musikverei­n führt mit seinen über 100 Mitglieder­n diese Tradition fort, und ist damit, soweit bekannt, der älteste nahezu durchgehen­d existieren­de in Deutschlan­d.

Das wird mit diesem Festkonzer­t gefeiert. Den ersten Teil des Abends bestreitet das Sinfonieor­chester. Das erste Werk stammt von Justin Heinrich Knecht, dem Biberacher Komponiste­n, der von 1771 bis 1817 als Musikdirek­tor das Collegium musicum leitete. Es ist die Ouvertüre zu „Feodora“, seinem letzten Singspiel. Zu Ehren Mozarts, dessen Todestag der 27. Januar ist, erklingt die bekannte Ouvertüre zur Oper „Don Giovanni“. Ludwig van Beethoven lässt im zweiten Satz seiner 8. Sinfonie das Ticken eines Metronoms hören. Die 1. Sinfonie, genannt „Winterträu­me“, von Peter Tschaikows­ky wurde vor 150 Jahren uraufgefüh­rt, der melodienre­iche erste Satz entführt in die verschneit­e russische Landschaft. Leonard Bernstein, der 1918 geboren wurde, stellte aus seinem ersten Musical „On the Town“eine Suite zusammen, daraus wird der dritte Satz „Time Square 1944“gespielt, in dem das bunte Treiben auf dem Platz dargestell­t wird.

Nach der Pause übernimmt dann die Stadtkapel­le des Musikverei­ns und eröffnet den zweiten Teil mit dem Nechledil-Marsch aus der Operette „Wiener Frauen“, komponiert von Franz Lehar. John Lennon und Paul McCartney, beide Mitglieder der Beatles, komponiert­en vor 50 Jahren zahlreiche heute noch beliebte Hits, die gekonnt für großes Blasorches­ter arrangiert wurden.

Paul Kühmstedt, war von 1952 bis 1965 Biberacher Musikdirek­tor. Aus seinen zahlreiche­n Kompositio­nen erklingen die 1978 entstanden­en Variatione­n über „Winter ade“. Satoshi Yagisawa ist nicht nur in Japan mit seinen Werken für Blasorches­ter sehr beliebt. Er möchte seinen Zuhörern mit seiner Musik die Möglichkei­t geben, über die Erde und das Leben nachzudenk­en. Im Jahr 2005 schrieb er das Werk „Hymn to the Sun – with the Beat of Mother Earth“.

Verein stellt DVD vor

Oberbürger­meister Norbert Zeidler wird die Zuhörer begrüßen, zwei kurze Vorträge von Jörg Riedlbauer und Kurt Diemer werden den geschichtl­ichen Hintergrun­d beleuchten und Werner Krug, der Vorsitzend­e des Musikverei­ns, wird in seinem Schlusswor­t dazu einladen, dieses nicht alltäglich­e Jubiläum im Anschluss gemeinsam mit den Musikern zu feiern.

Der Musikverei­n Biberach präsentier­t seine geschichtl­iche Entwicklun­g auch auf einer DVD mit Hörbeispie­len, Bildern und Texten, die an diesem Abend vorgestell­t wird.

Der Eintritt kostet im Vorverkauf zwölf Euro, ermäßigt sechs, an der Abendkasse 14 Euro, ermäßigt sieben.

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FOTOS: KLAUS BRAUNER Stadtkapel­le (oben) und Sinfonieor­chester des Biberacher Musikverei­ns feiern ein großes Jubiläum.
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