Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gemeinderat: Bahnübergang soll erhalten bleiben
Die Deutsche Bahn will den kleinen Bahnübergang in Schweinhausen schließen – Hochdorf wehrt sich
HOCHDORF (böl) - Die Gemeinde Hochdorf will dagegen vorgehen, dass die Deutsche Bahn (DB) den kleinen Bahnübergang in Schweinhausen schließen will. Die DB hat mittlerweile ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Die Frist für Einwendungen innerhalb dieses Verfahrens läuft am 2. Februar ab.
Im Gemeinderat waren sich am Dienstagabend alle einig, dass der Bahnübergang erhalten bleiben sollte. „Der Bahnübergang ist der direkte Verbindungsweg von Appendorf nach Schweinhausen, einige Landwirte bewirtschaften Flächen direkt entlang der Bahntrasse und der Riß, es ist der sicherste Weg für Schüler zur Bushaltestelle und der direkte von Appendorf aus zur Halle“, zählte Bürgermeister Klaus Bonelli auf.
Wichtig sei der Bahnübergang auch für die Feuerwehr Schweinhausen. Bei einem Einsatz zähle jede Sekunde. Werde der Bahnübergang geschlossen, müsste die Feuerwehr bei einem Einsatz in Appendorf über die Kreisstraße vor zum anderen Bahnübergang und dann wieder zurückfahren.
Bonelli erinnerte den Gemeinderat daran, dass es ein Gerichtsurteil aus einer anderen Gemeinde gebe. Dieses besage, dass Umwege von bis zu drei Kilometern durch die Schließung eines Bahnübergangs zulässig seien. Diese drei Kilometer Umweg würden in diesem Fall jedoch nur nicht überschritten, wenn der komplette Verkehr, inklusive große landwirtschaftliche Maschinen, in Zukunft über die kleine Rißbrücke geleitet würde. Die Brücke befände sich momentan zwar in einem guten Zustand. Doch sei sie nicht dafür ausgelegt, dass dauerhaft große Maschinen, die Feuerwehr oder sogar Lastwagen darüber fahren würden. „Die Frage ist, was die Bahn uns an Alternativen bieten kann“, so Bonelli.
In der Diskussion wurde laut überlegt, ob eine Unterführung eine mögliche Lösung sein könnte. „Das ist langfristig vielleicht sogar günstiger, als alle paar Jahre den Bahnübergang neu zu ertüchtigen, der durch die Elektrifizierung ja deutlich mehr strapaziert wird“, sagte Claus Rief. Völlig unklar sind im Moment die Kosten, die dadurch entstehen würden. Denn eine Unterführung müsste so gebaut werden, dass nicht nur stündlich Züge darüberfahren, sondern dass eben auch Traktoren durch die Unterführung fahren könnten.
Otto Höbel witzelte, man müsse in dem Fall den „Aufstand der gallischen Dörfer“üben und sich gegen die Deutsche Bahn auflehnen. Letztendlich waren sich aber alle einig, dass alles versucht werden sollte, um den Bahnübergang zu erhalten.