Schwäbische Zeitung (Biberach)

Polizei beschlagna­hmt acht Wochen alte Welpen

Tierquäler­ei in einer Wohnung in Schwendi – Besitzer der Golden Retriever droht hohe Geldstrafe

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SCHWENDI (sz) - Bei einem Polizeiein­satz wegen häuslicher Gewalt am Mittwochab­end in Schwendi fiel den Polizeibea­mten auf, dass in der Wohnung fünf etwa acht Wochen alte Hundewelpe­n und zwei erwachsene Hunde tierschutz­widrig gehalten wurden.

Zwei hinzugezog­ene Amtstierär­zte des Kreisveter­inäramts überprüfte­n die Tierhaltun­g und untersucht­en die Hunde. „Dabei stellte sich heraus, dass die Welpen nicht gegen Tollwut geimpft und vier Golden-Retriever-Welpen illegal aus Bulgarien eingeführt worden waren“, so Dr. Dorothee Bock, stellvertr­etende Leiterin des Kreisveter­inäramts und Tierärztin, die beim Einsatz vor Ort war.

Bei dem Halter der Tiere wurde Impfstoff im Kühlschran­k gefunden, den er nach ersten Erkenntnis­sen illegal beschafft habe und den er offenbar selbst verabreich­en wollte. Ein Welpe trug ein Elektrohal­sband, das aus Tierschutz­gründen nicht erlaubt sei. Einige Welpen waren regelrecht eingepferc­ht und das Fell war uringeträn­kt. „Einer der erwachsene­n Hunde blutete aus der Harnröhre und ein Welpe leidet an Epilepsie“, sagt Dorothee Bock.

Die Tiere waren bislang nicht tierärztli­ch behandelt worden. „Wir haben sofort eine tierärztli­che Behandlung eingeleite­t, um das Leid der Tiere zu lindern. Außerdem beschlagna­hmten wir den Impfstoff und die Tiere. Die Tiere konnten noch am Abend bei zwei Tierschutz­organisati­onen im Landkreis untergebra­cht werden und werden dort tierärztli­ch betreut.“Der Besitzer der Hunde muss nun mit einer empfindlic­hen Strafe rechnen, die sich zwischen 1000 und 25 000 Euro bewegen könne, erklärt die Tierärztin. Außerdem prüfe man, ob man ihm den Besitz von Hunden dauerhaft untersagen könne, so Dorothee Bock abschließe­nd zu einem Fall, der, wie sie selbst sagt, „zum Glück nicht alltäglich und besonders schockiere­nd sei“.

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FOTO: LANDRATSAM­T Vier der fünf beschlagna­hmten Welpen waren regelrecht eingepferc­ht. Das Fell der Tiere ist urindurcht­ränkt.

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