Schwäbische Zeitung (Biberach)
FV Ravensburg setzt verstärkt auf die Jugend
Aufstieg in die Fußball-Regionalliga soll mit eigenem Nachwuchs geschafft werden – Bau verzögert sich
RAVENSBURG - Zu Beginn dieser Saison hat der Fußball-Oberligist FV Ravensburg fünf Spieler von außerhalb geholt. Der FV wollte die Top fünf anpeilen, immer wieder wurde auch vom Aufstieg in die Regionalliga gesprochen. Das wird in dieser Saison nicht klappen. Bei einer Strategietagung haben sich die Verantwortlichen des FV nun Gedanken über die Zukunft des Vereins gemacht.
Das Wichtigste: Der FV will in den kommenden Jahren wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Fünf externe Zugänge wie zu Beginn dieser Saison soll es nicht mehr geben. Gänzlich verzichten will und kann der Oberligist auf Spieler von außen aber nicht. „Es ist ein Abschied auf Raten von externen Zugängen“, sagt Gerd Högerle, Mitglied des erweiterten FV-Vorstands. „Momentan haben wir in der A- und BJugend nicht genug Manpower für die Zukunft.“
Zwar haben gerade in der Vorbereitung auf die Rückrunde in Pascal Weiß und Samuel Walter zwei A-Jugendliche den Sprung in den Oberligakader geschafft. „Dennoch haben wir derzeit einen Bruch nach der CJugend“, sagt Högerle. Daher soll in den kommenden Wochen das Jugendkonzept innerhalb des Vereins überarbeitet werden. Und auch die Kooperation mit dem Bundesligisten SC Freiburg soll vertieft werden. „Die nutzen wir noch nicht so, wie wir sie nutzen könnten“, meint Högerle, der beim FV für die Kommunikation und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Bis zum Beginn der Saison 2018/ 19 wollen die Ravensburger das neue Jugendkonzept fertig haben. Von der U12 bis zur U19 soll es eine gleiche Spielphilosophie und ein identisches Trainingskonzept geben. „Wer aus den einzelnen Jahrgängen herauskommt, muss bestimmte Dinge können“, so Högerle. „Wir wollen auch die Eltern mehr einbinden und die Trainer mehr zu Wort kommen lassen. Bisher haben wir zu viel von oben vorgegeben.“
Kein Vereinsheim dieses Jahr
Verabschiedet haben sie sich beim FV von der Hoffnung, im Sommer mit dem Bau des neuen Vereinsheims und des Jugendzentrums beginnen zu können. „Der Zeitplan war zu mutig“, gesteht Högerle. Weil der Verein in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert, sollte der Neubau passend zum Jubiläum angegangen werden. Doch daraus wird nun nichts.
Probleme gab es vor allem bei Gesprächen über die Rechts- und Gesellschafterform für das Jugendzentrum. Die notwendigen Gespräche mit dem Finanzamt, der Stadt Ravensburg als Eigentümerin des Stadions im Wiesental sowie mit weiteren Beteiligten zogen sich hin. „Im Sommer soll aber endgültig klar sein, in welcher Form wir bauen wollen und können“, sagt Högerle. „Dann müssen wir nur noch die Finanzierungsfragen klären.“