Schwäbische Zeitung (Biberach)
„klein. stark. überschwemmt.“
Biberach in aller Munde: So zumindest sieht die Welt in der Vorstellung des städtischen Kulturdezernenten Riedlbauer aus, der diese Woche die Erfolge des Markenbildungsprozesses der
Stadt in den höchsten Tönen pries. 27 Millionen Menschen habe man damit seit Sommer
2015 erreicht.
Da kann man nur hoffen, dass die jetzt nicht alle den Drang verspüren, hierherzukommen, sonst reichen die Betten nicht aus. Da hilft es auch nichts, wenn jetzt der Bau des Hotels auf dem früheren EVS-Areal beginnt. „klein. stark. oberschwäbisch.“– dieser Slogan habe Biberach einen durchschlagenden Erfolg beschert, meinte der Kulturamtsleiter. „klein. stark. überschwemmt.“hätte diese Woche um ein Haar auch gepasst. Sorgte der überlaufende Reichenbach am Montagabend für eine Outdoor-Erweiterung der Bäderlandschaft des Jordanbads. Bevor sich diese jedoch zu einem neuen touristischen Highlight von „Bad Biberach“entwickeln konnte, spielte die Feuerwehr mit ihren Pumpen den Spielverderber.
Apropos Stadtslogan: Da hat CDURat Johannes Walter im Hauptausschuss am Montag mich, den Marktplatz-Esel, aufgefordert, ich solle im Sinne von „klein. stark. ???“einen Vorschlag machen, mit welchem verbalen Dreiklang man für den Biberacher Gemeinderat werben könnte. Ganz ehrlich, da halte ich mich besser raus. Würde ich einen der Begriffe einfügen, den ich unter mir auf dem Marktplatz im Zusammenhang mit dem Gemeinderat bisweilen so aufschnappe, wäre „geschwätzig“vermutlich noch einer der höflicheren. Aber die Ratsfraktionen können sich doch selbst mal zusammensetzen und sich einen schönen Slogan für ihr Gremium überlegen. Um junge Kandidaten für die Kommunalwahl 2019 zu finden, kann eine Imagekampagne für den Gemeinderat im Stil von „klein. stark. entstaubt.“nicht schaden. Ups, jetzt hab’ ich ja doch 'nen Vorschlag gemacht. Schönes Wochenende!
Euer Marktplatz-Esel