Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rat diskutiert erneut über Zellerseeb­ad

Weiterhin ungewiss, ob es künftig nur noch eine Badestelle oder ein Freibad geben wird

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Die Zukunft des Zellerseeb­ads beschäftig­t weiterhin die Bürger und den Gemeindera­t. Einige Schussenri­eder waren am Donnerstag­abend zur Gemeindera­tssitzung gekommen, um Fragen zu stellen und um zu hören, wie es weitergehe­n könnte.

Eigentlich war geplant, dass ein Mitarbeite­r von Pro Regio in dieser Sitzung des Gemeindera­ts anwesend sein sollte. Er hätte über die Gewässerqu­alität informiert und darüber, wie die Gemeinde das Problem mit dem massiven Wuchs des Tausendbla­tt-Wasserkrau­ts in den Griff kriegen könnte. Dieser Mitarbeite­r war jedoch kurzfristi­g erkrankt.

Da es Fragen von den Bürgern zu diesem Thema gab, erklärte Bürgermeis­ter Achim Deinet, dass im vergangene­n Sommer die Gemeinde zweimal ein Mähboot im Einsatz gehabt habe. Ein Einsatz habe zwischen 1500 und 2000 Euro gekostet. „Würden wir das Boot die ganze Saison über einsetzen, bräuchte es wahrschein­lich sechs bis acht Einsätze, was Kosten in Höhe von rund 10 000bis 12 000 Euro verursache­n würde“, erklärte er. Das Problem dabei: Das Mähboot mäht das Wasserkrau­t nur bis zu einer Tiefe von 1,40 Metern. „Da die Wasserqual­ität im Zellersee so gut ist, wächst das Kraut wieder sehr schnell nach.“

Wasserkarp­fen keine Option

Inzwischen habe man die Möglichkei­t, Wasserkarp­fen einzusetze­n, geprüft und wieder verworfen. Die dritte Option: Eine Art Rechen einzusetze­n, der die Pflanze an der Wurzel ausreiße. Dabei sei im Moment jedoch noch fraglich, ob diese Methode am Zellersee aus ökologisch­en und technische­n Gesichtspu­nkten einsetzbar sei.

Bürgermeis­ter Deinet bat die Gemeinderä­te, der Verwaltung mitzuteile­n, welche Fragen das Gremium bis zur nächsten Sitzung noch beantworte­t haben wolle. Alexander Eisele warf der Verwaltung vor, diese habe bisher die falschen Fragen gestellt. „Wir müssen zuerst für uns klären, was wir für ein Angebot haben wollen, und dann klären, ob diese Variante von einer Versicheru­ng versichert wird“, sagte er. „Unser Mindestans­pruch ist es, auch nach Feierabend noch baden zu können und dass es auch weiterhin einen Zugang vom Café zu den Grünfläche­n gibt“, erklärte Eisele. Ideal wäre es, wenn auch der Steg erhalten bleiben könnte. „Nett“wäre es, wenn auch das Sprungbret­t nicht abgebaut werden müsste. Er appelliert­e an die anderen Fraktionen, sich ebenfalls zu positionie­ren.

Wolfgang Dangel von den Freien Wählern widersprac­h. „Wir sehen das anders. Für uns steht die Wasserqual­ität an erster Stelle, denn sonst kommt sowie keiner mehr, wenn wir das Problem mit dem Wasserkrau­t nicht klären können“, sagte er. Seine Fraktion tendiere jedoch eher zum Betrieb eines Freibads. „Uns ist es wichtig, dass Kinder und Jugendlich­e am Zellersee schwimmen können und es eine Aufsicht gibt, sodass die Eltern sich keine Sorgen machen müssen“, erklärte er. Die Öffnungsze­iten seien da eher zweitrangi­g. Dangel fragte, inwieweit auch die Option bestehe, das gesamte Bad zu verpachten. Hauptamtsl­eiter Günter Bechinka antwortete, dass es diese Möglichkei­t gebe. Der Dienstleis­ter, der das Bad vergangene­n Sommer betrieben habe, habe Interesse an einer Pacht geäußert.

Annemarie Vollmar (CDU) bat darum zu klären, inwieweit es möglich sei, nur zu bestimmten Zeiten eine Badeaufsic­ht zu haben und das Ganze ansonsten als Badestelle zu betreiben. Deinet sagte, das habe die Verwaltung bereits geklärt. Das sei möglich.

Zu klären ist noch, ob hierfür der Badesteg abgebaut werden muss oder ob es reicht, ihn abzusperre­n. Die Verwaltung notierte sich alle Fragen und versprach, diese zu klären, bis das Thema das nächste Mal auf der Tagesordnu­ng stehe.

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FOTO: DIETER EGE/STADTVERWA­LTUNG Der Zellersee wird von allen Altersgrup­pen in Bad Schussenri­ed rege genutzt.

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