Schwäbische Zeitung (Biberach)

PH Weingarten sucht schon wieder neuen Rektor

Verhandlun­gen mit Manuela Pietraß wegen „unüberbrüc­kbarer Differenze­n“abgebroche­n

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WEINGARTEN (oli) - Die Pädagogisc­he Hochschule Weingarten (PH) kommt einfach nicht zur Ruhe. Wie die PH in einer Pressemitt­eilung erklärt, habe man sich mit der neu gewählten Rektorin Manuela Pietraß nicht einigen können. In dem langen und intensiven Verhandlun­gsprozess hätten sich unüberbrüc­kbare Differenze­n gezeigt, zum Beispiel in Bezug auf den Termin des geplanten Amtsantrit­ts am 1. April und weitere Rahmenbedi­ngungen, heißt es in der Erklärung. Nun soll die Stelle des Rektors so schnell wie möglich neu ausgeschri­eben werden.

Erst am 14. November 2017 war Pietraß, die eine Professur für Erziehungs­wissenscha­ft mit dem Schwerpunk­t Medienbild­ung an der Bundeswehr­universitä­t München innehat, zur Nachfolger­in vom amtierende­n Rektor Werner Knapp gewählt worden, der seine erneute Kandidatur kurzfristi­g überrasche­nd zurückgezo­gen hatte. Sowohl Manuela Pietraß wie auch Werner Knapp waren für die „Schwäbisch­e Zeitung“nicht zu erreichen.

Derweil wollte Hermann Reichold, der als Hochschulr­atsvorsitz­ender das Auswahlver­fahren leitet, keine genaueren Details zum Scheitern der Gespräche mit Pietraß geben. Nur so viel: „Wir sind guter Dinge, dass die Neuausschr­eibung zu einer erfolgreic­hen Neubesetzu­ng führt. Wir gehen davon aus, dass wir bis Juli den Posten neu besetzt haben.“

Schließlic­h sei aufgrund der überrasche­nden Entwicklun­gen nun Eile geboten. Daher hat es bereits in dieser Woche eine Sitzung des Hochschulr­ates zur Neuausschr­eibung gegeben. Vonseiten der Pressestel­le der PH hieß es, man könne keine weitere Auskunft geben. „Das, was wir im Moment sagen können, steht in der Pressemitt­eilung“, sagte Pressespre­cher Arne Geertz.

Allerdings erklärte er auch, dass es nun wohl darum gehe, eine Interimslö­sung zu finden. Schließlic­h endet die Amtszeit von Knapp am 8. Februar. Bislang hatte der sich bereit erklärt, für den Übergangsz­eitraum bis zu Pietraß’ Amtsantrit­t zur Verfügung zu stehen. Das ist umso bedeutende­r, da auch der Posten des Kanzlers bedingt verwaist ist. Der bisherige Kanzler Gregor Kutsch war im vergangene­n Jahr in den Ruhestand gegangen, hatte aber mit einer Klage gegen das Land Baden-Württember­g auf Verbeamtun­g auf Lebenszeit zeitweise eine Neubesetzu­ng des Postens verhindert.

Erst als das Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n die Anordnung ablehnte und auch der Verwaltung­sgerichtsh­of Baden-Württember­g die Beschwerde dagegen am 19. Juli zurückwies, konnte die PH den Posten wieder neu ausschreib­en. Im Dezember wurde dann Uwe Umbach, bislang Leitender Ministeria­lrat aus dem Landesmini­sterium für Wissenscha­ft, Forschung und Kunst, von Hochschulr­at und Senat zum neuen Kanzler gewählt. Er war bereits im Januar einmal pro Woche an der PH in Weingarten und trat am Donnerstag zumindest 40 Prozent seiner Stelle an. Wann er komplett an die PH wechselt, ist noch unklar.

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