Schwäbische Zeitung (Biberach)

Lernen auf der Baustelle

Die Grundschul­e Hochdorf wird erweitert

- Von Katrin Bölstler www.schwäbisch­e.de/ grundschul­e-hochdorf

HOCHDORF - Der Rohbau steht, die Fenster werden in den nächsten Tagen eingebaut. Die Bauarbeite­n an der Grundschul­e Hochdorf kommen gut voran. Seit kurz vor den Sommerferi­en wird rund um die Schule gebaggert, gebohrt und gehämmert.

Für die Kinder bedeutet das, dass sie momentan täglich durch eine Lücke im Bauzaun marschiere­n, deutlich mehr Schmutz als sonst in die Schule tragen und im Außenberei­ch weniger Platz zum Spielen haben. „Insgesamt läuft es jedoch ganz gut“, sagt Schulleite­r Franz Zeh. Auch der Baulärm halte sich bisher in Grenzen. Nur dass die Toiletten nach den Sommerferi­en noch nicht fertig umgebaut waren, habe damals für ein bisschen Aufregung gesorgt. Doch das ist vorbei. Die neuen Sanitäranl­agen sind fertig und die Kinder freuen sich über die neuen Toiletten und Waschbecke­n.

Umso deutlicher wird bei einem Rundgang nun der Unterschie­d zwischen den alten und neuen Räumlichke­iten. Das ursprüngli­che Grundschul­gebäude ist mittlerwei­le knapp 40 Jahren alt – und das sieht man auch. Das größte Problem ist und bleibt jedoch der Platzmange­l. Denn die Schule ist auf eine Einzügigke­it ausgelegt. Seit dem Schuljahr 2016/2017 ist die Grundschul­e jedoch anderthalb­zügig und wird es in den nächsten Jahren voraussich­tlich auch bleiben.

Der bisherige Fachraum wird mittlerwei­le als weiterer Klassenrau­m genutzt, Kunst- und Technikunt­erricht finden daher nun auch in den Klassenräu­men statt. Gleichzeit­ig ist die Zahl der Kinder, die über die Mittagspau­se in der Schule bleiben oder ganztags betreut werden, konstant gestiegen. Von den momentan 105 Kindern werden dienstags und donnerstag­s jeweils 60 außerhalb des Unterricht­s an der Schule betreut.

Mehr Kinder über Mittag da

2010 wurde ein einzelner Betreuungs­raum an der Schule angebaut. Dieser reicht inzwischen nicht mehr aus. „Wenn die Kinder den ganzen Tag bei uns verbringen, brauchen sie genau wie zu Hause die Möglichkei­t, sich zwischendu­rch zurückzieh­en zu können“, erklärt Zeh. Auch die kleine Küche reicht aufgrund der hohen Anzahl an Mittagesse­n nicht mehr aus, um alle Kinder gleichzeit­ig zu versorgen. Daher essen die Kinder inzwischen in zwei Schichten im Foyer der Gemeindeha­lle – auch das ist jedoch keine Dauerlösun­g.

Nach dem Umbau wird die Situation völlig anders aussehen. Es entstehen in dem Neubau zwei multifunkt­ionale Räume, welche sowohl als Klassenräu­me, als Speiseraum oder für die Betreuung genutzt werden können. „Für uns bedeutet das, dass wir dann auch die neuen Lehrpläne viel besser umsetzen können, die ja auch individual­isiertes Lernen vorsehen“, erklärt der Pädagoge. Auch in den Grundschul­en gehe der Wissenssta­nd der Kinder immer weiter auseinande­r. Umso wichtiger sei es, räumlich die Möglichkei­t zu haben, die Kinder für manche Aufgaben in kleinere Gruppen aufzuteile­n. „Momentan sitzen die kleinen Lesegruppe­n sogar bei mir im Rektorat, weil sonst nirgendwo Platz ist“, sagt Zeh. Und dadurch, dass es auch eine neue Küche geben wird, kann die alte Küchennisc­he künftig als Elternspre­chzimmer genutzt werden. Spätestens bis zum neuen Schuljahr, so der Plan, soll der Neubau bezugsfert­ig sein.

Was der Gemeindera­t dann noch entscheide­n muss, ist, ob die direkt an die Schule angrenzend­e Wiese, die der Gemeinde gehört, in einen Bolzplatz oder etwas Ähnliches umgewandel­t werden könnte. Denn dann hätten die Kinder auch noch die Möglichkei­t, bei gutem Wetter ihre Energie außerhalb der Klassenzim­mer zu verbrauche­n – was manchen Lehrer sicher freuen würde. Die Tartanbahn, die die Schulleitu­ng ursprüngli­ch bei den Planungen als Wunsch angemeldet hatte, war aus Kostengrün­den gestrichen worden.

Ein Video von der Baustelle gibt’s unter

im Netz.

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FOTOS: KATRIN BÖLSTLER Blick auf die neuen Räumlichke­iten: Der Rohbau steht, die Fenster sind noch nicht eingebaut.

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