Schwäbische Zeitung (Biberach)
Tannheim möchte Schulden weiter reduzieren
Kredite sollen um 60 000 Euro getilgt werden – Größte Investition ist Ertüchtigung des Bahnübergangs Arlach
TANNHEIM (häf) - Sicherheit, Seriosität und Stabilität – mit diesen drei Worten beschreibt der Kämmerer der Gemeinde Tannheim, Raimund Blanz, den diesjährigen Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 5,6 Millionen Euro. Die ganz großen Investitionen plant die Kommune in diesem Jahr nicht, möchte aber einige wichtige Vorhaben wie beispielsweise die Rathaussanierung oder die Erschließung des neuen Baugebiets „Berkheimer Weg“am nördlichen Ortsrand anschieben.
Zählte der Vermögenshaushalt im vergangenen Jahr mit einer Summe von rund 1,5 Millionen Euro zu einem der größten Pakete in der Geschichte Tannheims, geht es diesmal deutlich ruhiger zu. 775 000 Euro sind veranschlagt. Mit diesen Mitteln soll unter anderem eine mögliche Nachfinanzierung der neuen Ortsmitte aufgefangen sowie der Abbruch des Gebäudes „Rathausplatz 2“finanziert werden. 180 000 Euro werden im Landessanierungsprogramm bereitgehalten. Darüber hinaus sind Planungskosten für die Rathaussanierung (80 000 Euro) sowie die Erschließung des neuen Baugebiets (64 000 Euro) einkalkuliert. Auch beim Breitbandausbau sollen die Planungen in die nächste Runde gehen – 40 000 Euro sind dafür vorgesehen.
Ausgabendisziplin gefordert
Größter Kostenpunkt ist der Umbau des Bahnübergangs Arlach mit 350 000 Euro, wobei die Gemeinde auf Zuschüsse seitens des Lands in Höhe von 183 000 Euro hofft. Wie viel Tannheim am Ende für die Ertüchtigung des Bahnübergangs berappen muss, ist laut dem Kämmerer schwer zu sagen: „Die Kostenanmeldungen der Bahn waren in den vergangenen drei Jahren hierzu so wankelmütig wie Fortuna selbst.“Er hoffe, dass die Kosten nicht noch weiter steigen, da eine nachträgliche Erhöhung der Fördermittel vom Land wohl ausgeschlossen ist.
Finanziert werden diese Investitionen aus Ersparnissen (150 000 Euro) sowie der Zuführungsrate vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von 400 000 Euro. Neue Schulden macht die Gemeinde wie auch schon in den Vorjahren nicht – im Gegenteil. Sie kann sogar einen Teil ihrer Kredite weiter tilgen. Die kommunalen Schulden sollen bis Ende des Jahres von aktuell 233 000 Euro auf 174 000 Euro sinken.
Die Pro-Kopf-Verschuldung liege dann Ende 2018 bei etwa 72 Euro je Einwohner, rechnet Kämmerer Blanz vor. Die durchschnittliche Verschuldung bei Gemeinden vergleichbarer Größe beträgt landesweit etwa rund 450 Euro pro Kopf. Raimund Blanz sagt: „Die Verschuldung fällt auf einen fast schon historisch niedrigen Stand.“Trotzdem soll weiterhin „Ausgabendisziplin“gelten. Auch, um die Investitionen in 2019 ohne Kreditaufnahme stemmen zu können.