Schwäbische Zeitung (Biberach)
Entscheidung im Tarifstreit möglich
Ob die Fachmesse Outdoor in Friedrichshafen bleibt, darüber stimmen Hersteller und Händler derzeit ab
RAVENSBURG (mws) - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie steht vielleicht eine Entscheidung an. Der Druck auf die Arbeitgeber sei so groß, „es müsste mit dem Teufel zugehen, dass es am Montag keinen Abschluss gibt“, sagte Achim Dietrich, Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Automobilzulieferers ZF in Friedrichshafen, der „Schwäbischen Zeitung“. Die Arbeitgeberseite machte dazu am Sonntag keine Angaben. Verhandelt wird in der Stuttgarter Liederhalle.
RAVENSBURG - Das Rennen um die Outdoor geht in die heiße Phase. Seit Donnerstag läuft die Abstimmung darüber, wo die Fachmesse von 2019 an beheimatet sein wird – in München, Hamburg oder wie bisher in Friedrichshafen.
So spannend die Zeit gerade für die drei Bewerber ist, so zurückhaltend geben sie sich. Keiner der drei Veranstalter will sich während des Entscheidungsprozesses in irgendeiner Form dazu offiziell äußern, nachdem sie sich und ihr Messekonzept auf dem Jahrestreffen des Branchenverbandes European Outdoor Group (EOG) im Vorfeld der Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode (ISPO) in München vergangenes Wochenende vorgestellt haben. „Es waren drei hochprofessionelle Präsentationen, die sich in kleinen Details unterscheiden“, sagte EOG-Sprecher Arne Strate.
Die Entscheidung liegt jetzt bei den mehr als 100 Mitgliedern der EOG, der Hersteller, Händler und nationale Verbände angehören. Diese können bis Mittwoch, 7. Februar, ihre Stimme abgeben. Erreicht einer der drei Bewerber die absolute Mehrheit, also über die Hälfte der Stimmen, ist die Wahl entschieden. Andernfalls gibt es eine zweite Runde – allerdings ohne den Bewerber mit den wenigsten Stimmen. Diese zweite Wahlrunde endet am Dienstag, 13. Februar. Spätestens am 14. Februar, so hat es die EOG angekündigt, wird die Entscheidung über die Zukunft der Outdoor der Öffentlichkeit mitgeteilt.
Neben offensichtlichen Vor- und Nachteilen der einzelnen Standorte, wie Verkehrsinfrastruktur, Übernachtungsmöglichkeiten und Attraktivität des Umfeldes, ist auch die konzeptionelle Ausrichtung der Fachmesse ein wichtiges und entscheidendes Kriterium im Vergabeverfahren. Vom Branchenverband EOG gefordert ist ein Messekonzept, das die Herausforderung eines sich schnell wandelnden Marktumfeldes meistert und ein nachhaltiges Fundament für den langfristigen Erfolg der Fachmesse bietet. Soweit die „Vision 2020“genannten Zukunftspläne der EOG, deren Mitglieder nun das letzte Wort haben.
Am Termin der Outdoor im Juni – ein Monat im deutschen Messekalender mit geringer Termindichte – soll jedenfalls nicht gerüttelt werden. Der sei, wie Strate erklärt, allgemeiner Wunsch der Branche. Fest steht also, dass die Outdoor in Zukunft im Juni in Deutschland stattfinden wird.
Welcher der Messestandorte sich allerdings durchsetzen könnte, ist schwer auszumachen. Die Stimmungslage innerhalb der EOG zeigt sich nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“aus Branchenkreisen eher uneinheitlich. So ließen sich keine eindeutigen Gruppierungen ausmachen, die aufgrund von geschäftlichen oder geografischen Gemeinsamkeiten – beispielsweise internationale Sportartikelherstellern, nordeuropäische Verbände oder in Deutschland ansässige Händler – generell einen bestimmten Standort bevorzugen, was der EOGSprecher auch weitgehend bestätigt. Dementsprechend ist kaum vorherzusagen, ob bereits aus der ersten Wahlrunde ein Sieger hervorgeht, oder die Wahrscheinlichkeit für eine zweite Runde höher ist. Es bleibt spannend.