Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zukunft des „Ilona“ist noch ungewiss
Bis April möchte die St.-Elisabeth-Stiftung aber ein Nutzungskonzept erstellen
BAD BUCHAU (grü) - Knapp zwei Jahre ist es her, seit die Eigentümerfamilie Gnann das Moorbad Ilona in Bad Buchau an die St. Elisabeth-Stiftung übergeben hat. Ein Nutzungskonzept für den Gebäudekomplex gibt es aber noch immer nicht. Doch das soll sich bald ändern. „Die definitive Entscheidung fällt im April“, stellt Christian Metz, Pressesprecher der St.-Elisabeth-Stiftung, in Aussicht. Ein Teil des „Ilona“werde auch schon genutzt.
Auch wenn es nach außen hin still geworden ist um das „Ilona“, im Inneren des Gebäudes tut sich gerade einiges. Handwerker seien derzeit dabei, den Brandschutz auf den neuesten Stand zu bringen, berichtet Pressesprecher Metz. „Am Brandschutz führt bei uns kein Weg vorbei“; dies sei eine Grundvoraussetzung für die weitere Nutzung des Gebäudes. Bis Juni sollen die aufwendigen Arbeiten abgeschlossen sein. Dies bedeute aber noch nicht, die gesamte Immobilie dann gleich beziehen zu können, so Metz weiter. Weitere Instandsetzungsarbeiten müssten folgen. Schließlich war das frühere Privatsanatorium davor vier Jahre lang leer gestanden.
2012 war die Geschichte des Moorbads Ilona nach 60 Jahren zu Ende gegangen, da dem Familienbetrieb ein Nachfolger fehlte. Zunächst hatte die Eigentümerfamilie Gnann versucht, über ein Maklerbüro einen Käufer zu finden. Auf einem Internetportal war die Immobilie zeitweise für 2,25 Millionen Euro auf Verhandlungsbasis angeboten worden, inklusive Inventar und Gastrobereich. Auch als Flüchtlingsunterkunft des Landkreises war das „Ilona“im Gespräch. Die Verhandlungen scheiterten jedoch am fehlenden Brandschutzkonzept. Im März 2016 kam es dann zur sogenannten Einstiftung: Die Familie Gnann übergab das ehemalige Moorsanatorium an die St.-Elisabeth-Stiftung, die bislang in Bad Buchau mit der Werkstatt des Heggbacher Werkstattverbunds in der Schussenrieder Straße und dem angegliederten Werkstattladen auf dem Marktplatz vertreten ist.
Damals gab die Stiftung bekannt, ein inklusives Angebot für Menschen mit Behinderung und Senioren im „Ilona“einrichten zu wollen. Auch eine Kommission wurde ins Leben gerufen, um ein detailliertes Konzept zur Nutzung der knapp 3000 Quadratmeter auszuarbeiten. „Zunächst ging es darum, überhaupt einen Bedarf festzustellen“, erläutert Metz gegenüber der SZ. Die Lenkungsgruppe sei daraufhin mit verschiedenen Partnern, etwa Vertretern der Stadt, der Vereine und auch der Bürger, im Gespräch gewesen. „Unendlich viele Ideen“seien so zusammengetragen worden, sagt Metz. Sie nacheinander abzuarbeiten, zu prüfen und auch auf Fördermöglichkeiten abzuklopfen, habe eben Zeit gekostet. Anfang März sei aber die nächste Sitzung des Lenkungskreises anberaumt worden, um eine Vorentscheidung zu fällen. Bis April, so der Stiftungssprecher, soll schließlich eine „definitive Entscheidung“fallen. Dann wolle man mit dem Konzept an die Öffentlichkeit gehen. Ein Teil des Hauses werde allerdings schon jetzt genutzt. So hat die St.-Elisabeth-Stiftung im „Ilona“ein soziales Wohnangebot geschaffen, berichtet Metz. Bis Ende vergangenen Jahres hätten auch Monteure einen Bereich des Gebäudekomplexes bewohnt.