Schwäbische Zeitung (Biberach)
TG kommt nicht vom Fleck
Handball, Landesliga: Teammanager Dietmar Hummler vermisst in Ravensburg den Siegeswillen
RAVENSBURG - Die LandesligaHandballer der TG Biberach haben auch beim TSB Ravensburg eine Niederlage einstecken müssen. Im Oberschwabenderby gegen die abstiegsbedrohten Gastgeber verlor die TG verdient mit 26:28 (13:16).
Gar nicht gut gelaunt war TGTeammanager Dietmar Hummler im Anschluss an die Partie: „Heute wollte nur ein kleiner Teil der Mannschaft wirklich gewinnen. Anders lässt sich unsere Leistung heute nicht erklären.“Die Anfangsphase des Spiels in der Ravensburger Kuppelnauhalle verlief ausgeglichen. Erst in der 14. Spielminute schaffte es der TSB, durch Goalgetter Simon Schmiedel zum ersten Mal einen Zwei-Tore-Vorsprung zum 9:7 herauszuspielen.
Schon zu diesem Zeitpunkt war die Abwehr der TG viel zu löchrig, die notwendige Zweikampfstärke war nicht vorhanden und die gut agierenden Torhüter Simon Ellek und Petru Drenceanu wurden allzu oft im Stich gelassen. „Wir hätten heute auch gut 40 Tore kassieren können“, konstatierte Hummler. Bezeichnend dafür eine Situation, als Ellek vier Bälle in Folge parierte, der Abpraller allerdings immer wieder in Ravensburger Händen landete und die TG schließlich einen Gegentreffer hinnehmen musste. Ein weiterer Vorteil des TSB lag im Konterspiel. Während die TG auf diesem Weg überhaupt nicht zum Zug kam, gelangen dem Gastgeber insgesamt acht Kontertreffer.
TG hat kurz die Nase vorn
Die zweite Halbzeit nahm der TG-Express mit dem Handicap von drei Treffern Rückstand in Angriff. Zwar lief noch lange nicht alles rund, doch im Angriff gelangen nun immer mehr erfolgreiche Aktionen. Jan Wille, der sich durchgehend in gegnerischer Manndeckung befand, konnte sich trotzdem immer wieder durchsetzen und Siebenmeter-Strafwürfe herausholen. Auch Markus Braun zeigte eine
starke Leistung und war insgesamt zehn Mal erfolgreich. So gelang es der TG, zwölf Minuten vor Spielende durch Timo Jans mit dem Treffer zum 22:21 zum ersten Mal in Führung zu gehen.
Danach schaffte es die TG trotzdem nicht, den Willen der starken Ravensburger zu brechen. Zwei Mal noch hatte die TG die Chance, erneut in Führung zu gehen, doch jedes Mal stand man sich selbst im Weg und verursachte Stürmerfouls, die von den guten Schiedsrichtern Stephan Fähnle und Alex Hofmann zu Recht geahndet wurden. „In dieser Phase kam dann auch noch fehlende Cleverness dazu“, war sich Hummler bewusst, dass heute einige Faktoren nicht gepasst haben. Statt einer TGFührung
drehte Ravensburg den Spieß wieder um und beim 28:25 zwei Minuten vor Schluss war die Entscheidung gefallen.
Nach dem Spiel versuchte unter anderem Simon Kruse seine Mitspieler aufzurütteln und forderte, starken Worten in Zukunft auch Taten folgen zu lassen. Die TG hat jetzt in der Winterpause drei Wochen Zeit, sich zu sammeln. Danach geht es zu Hause gegen den TV Brenz weiter.
TSB Ravensburg – TG Biberach 28:26 (16:13). TG: Drenceanu, Ellek; Betz (1), Botezatu (5), Kovacevic, Jans (1), S. Krais (4), Kruse (1), Wille, D. Krais, Beljic (3), Braun (10/3), Dück (1).