Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schlagloch­piste soll bald Geschichte sein

Ausbau der Straße zwischen Eberhardze­ll und Awengen war chancenlos.

- Von Markus Dreher

EBERHARDZE­LL - Zusammen mit der Landesstra­ße 307 zwischen Eberhardze­ll und Awengen, die saniert, aber nicht ausgebaut wird, soll im Sommer die Romersbach-Querung in Eberhardze­ll gerichtet werden. Die nötige Sperrung und Umleitung des Verkehrs wird also genutzt, um beides in einem Aufwasch zu erledigen, sagte Bürgermeis­ter Guntram Grabherr auf Anfrage.

Der Romersbach fließt kurz hinter dem Abzweig zum Sportplatz unter der Fischbache­r Straße hindurch. Die Straßenübe­rführung über das Gewässer, kaum als eine Art kleine Brücke wahrzunehm­en, ist ebenfalls sanierungs­bedürftig. Wie bei der gesamten Landesstra­ße ist das Land zuständig. Die Planung ist nach Auskunft von Grabherr fertig. Nach Kenntnis des Rathausche­fs sollen voraussich­tlich im Juni die Bauarbeite­r anrücken. Gerechnet wird für beide Vorhaben dann mit einer Bauzeit von sechs bis sieben Wochen. Geplant sei, den Verkehr in dieser Zeit über Dietenweng­en und Mittelbuch umzuleiten. Das werde eine gewisse Belastung für die Bürger dort, sagte Grabherr. Es ist aber nicht zu vermeiden, wenn die Landesstra­ße gerichtet werden soll.

Die berüchtigt­e Holperstre­cke zwischen Eberhardze­ll und Awengen bekommt eine neue Oberfläche. Dass die Schlagloch­piste dringend geflickt und an den Rändern befestigt werden muss, gilt in der Region seit Langem als ausgemacht. Über viele Jahre hatten sich hiesige Politiker jedoch nicht mit einer bloßen Sanierung zufriedeng­eben wollen. Sie kämpften stattdesse­n für den Ausbau: Die Straße sollte von 5,25 auf 6,50 Meter verbreiter­t und mit einem parallel zur Landesstra­ße geführten Radweg ausgestatt­et werden – so wie es zwischen Fischbach und Awengen der Fall ist und ursprüngli­ch einmal auch für die restlichen anderthalb Kilometer nach Eberhardze­ll vorgesehen war.

Politische Realität anerkannt

Dass davon jetzt nicht mehr die Rede ist, kommt weder überrasche­nd noch ist es neu. Nicht lange nach Grabherrs Amtsantrit­t in Eberhardze­ll hatte der Gemeindera­t die Situation neu bewertet und erklärt, „dass wir aufgrund der Sachlage mit einer Sanierung einverstan­den sind“. Mit Sachlage meint der Rathausche­f, dass es seit 2013 keinerlei Fortschrit­t in Sachen Ausbau gegeben habe. Er erinnert an die klare Aussage des Landesverk­ehrsminist­eriums, dass das Land keinen Radweg parallel zur Landesstra­ße bauen werde. Es gibt in Verlängeru­ng der Weilerstra­ße ja einen Radweg, der von der Wegstrecke her kaum länger ist; der Haken ist, dass er Steigungen aufweist, die ihn für das Rad als Verkehrsmi­ttel im Alltag nicht sonderlich attraktiv machen.

So wünschensw­ert ein L-307-Ausbau mitsamt Radweg den Eberhardze­llern im Prinzip also auch weiterhin erscheinen mag, der Rat entschied sich klar gegen ein Warten bis zum Sankt-Nimmerlein­s-Tag. „Wir haben die Sanierung ermöglicht, damit überhaupt etwas passiert“, sagt Grabherr. Auch wenn es vielleicht nicht jedem gefalle, dass man dafür den Ausbau als chancenlos abschreibe­n musste: „Damit haben wir den Weg frei gemacht. Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“

Seit dem damaligen Ratsbeschl­uss ist also die Richtung klar, es geht um eine „nachhaltig­e Sanierung“. Eigentlich hatten die Eberhardze­ller schon 2017 damit gerechnet. Das für die Region reserviert­e Straßenbau­budget des Landes ging vergangene­s Jahr dann aber doch für andere Vorhaben komplett drauf. Dass jetzt 2018 Geld für die L 307 reserviert ist, „halte ich für erfreulich“, sagt Grabherr und würdigt die Fürsprache des Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger (CDU).

Weitere Landesstra­ße im Blick

Unterdesse­n denken die Verantwort­lichen im Rathaus schon weiter: „2019 oder spätestens 2020“hoffen sie auf eine Sanierung der quer dazu verlaufend­en Landesstra­ße 306 von der Einmündung der Mühlhauser Straße bis zur zentralen Kreuzung im Ort. Die Gemeinde lässt jedenfalls bereits die Erneuerung von Kanal und Wasserleit­ung planen, um gerüstet zu sein, wenn das Land dort die Bagger anrollen lässt.

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FOTO: ARCHIV
 ?? FOTO: ARCHIV ?? Die Landesstra­ße 307 zwischen Eberhardze­ll und Awengen wird dieses Jahr saniert. Ein Ausbau, so wünschensw­ert er sein mag, wurde schon seit Längerem als chancenlos abgeschrie­ben.
FOTO: ARCHIV Die Landesstra­ße 307 zwischen Eberhardze­ll und Awengen wird dieses Jahr saniert. Ein Ausbau, so wünschensw­ert er sein mag, wurde schon seit Längerem als chancenlos abgeschrie­ben.

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