Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schlaglochpiste soll bald Geschichte sein
Ausbau der Straße zwischen Eberhardzell und Awengen war chancenlos.
EBERHARDZELL - Zusammen mit der Landesstraße 307 zwischen Eberhardzell und Awengen, die saniert, aber nicht ausgebaut wird, soll im Sommer die Romersbach-Querung in Eberhardzell gerichtet werden. Die nötige Sperrung und Umleitung des Verkehrs wird also genutzt, um beides in einem Aufwasch zu erledigen, sagte Bürgermeister Guntram Grabherr auf Anfrage.
Der Romersbach fließt kurz hinter dem Abzweig zum Sportplatz unter der Fischbacher Straße hindurch. Die Straßenüberführung über das Gewässer, kaum als eine Art kleine Brücke wahrzunehmen, ist ebenfalls sanierungsbedürftig. Wie bei der gesamten Landesstraße ist das Land zuständig. Die Planung ist nach Auskunft von Grabherr fertig. Nach Kenntnis des Rathauschefs sollen voraussichtlich im Juni die Bauarbeiter anrücken. Gerechnet wird für beide Vorhaben dann mit einer Bauzeit von sechs bis sieben Wochen. Geplant sei, den Verkehr in dieser Zeit über Dietenwengen und Mittelbuch umzuleiten. Das werde eine gewisse Belastung für die Bürger dort, sagte Grabherr. Es ist aber nicht zu vermeiden, wenn die Landesstraße gerichtet werden soll.
Die berüchtigte Holperstrecke zwischen Eberhardzell und Awengen bekommt eine neue Oberfläche. Dass die Schlaglochpiste dringend geflickt und an den Rändern befestigt werden muss, gilt in der Region seit Langem als ausgemacht. Über viele Jahre hatten sich hiesige Politiker jedoch nicht mit einer bloßen Sanierung zufriedengeben wollen. Sie kämpften stattdessen für den Ausbau: Die Straße sollte von 5,25 auf 6,50 Meter verbreitert und mit einem parallel zur Landesstraße geführten Radweg ausgestattet werden – so wie es zwischen Fischbach und Awengen der Fall ist und ursprünglich einmal auch für die restlichen anderthalb Kilometer nach Eberhardzell vorgesehen war.
Politische Realität anerkannt
Dass davon jetzt nicht mehr die Rede ist, kommt weder überraschend noch ist es neu. Nicht lange nach Grabherrs Amtsantritt in Eberhardzell hatte der Gemeinderat die Situation neu bewertet und erklärt, „dass wir aufgrund der Sachlage mit einer Sanierung einverstanden sind“. Mit Sachlage meint der Rathauschef, dass es seit 2013 keinerlei Fortschritt in Sachen Ausbau gegeben habe. Er erinnert an die klare Aussage des Landesverkehrsministeriums, dass das Land keinen Radweg parallel zur Landesstraße bauen werde. Es gibt in Verlängerung der Weilerstraße ja einen Radweg, der von der Wegstrecke her kaum länger ist; der Haken ist, dass er Steigungen aufweist, die ihn für das Rad als Verkehrsmittel im Alltag nicht sonderlich attraktiv machen.
So wünschenswert ein L-307-Ausbau mitsamt Radweg den Eberhardzellern im Prinzip also auch weiterhin erscheinen mag, der Rat entschied sich klar gegen ein Warten bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. „Wir haben die Sanierung ermöglicht, damit überhaupt etwas passiert“, sagt Grabherr. Auch wenn es vielleicht nicht jedem gefalle, dass man dafür den Ausbau als chancenlos abschreiben musste: „Damit haben wir den Weg frei gemacht. Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“
Seit dem damaligen Ratsbeschluss ist also die Richtung klar, es geht um eine „nachhaltige Sanierung“. Eigentlich hatten die Eberhardzeller schon 2017 damit gerechnet. Das für die Region reservierte Straßenbaubudget des Landes ging vergangenes Jahr dann aber doch für andere Vorhaben komplett drauf. Dass jetzt 2018 Geld für die L 307 reserviert ist, „halte ich für erfreulich“, sagt Grabherr und würdigt die Fürsprache des Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger (CDU).
Weitere Landesstraße im Blick
Unterdessen denken die Verantwortlichen im Rathaus schon weiter: „2019 oder spätestens 2020“hoffen sie auf eine Sanierung der quer dazu verlaufenden Landesstraße 306 von der Einmündung der Mühlhauser Straße bis zur zentralen Kreuzung im Ort. Die Gemeinde lässt jedenfalls bereits die Erneuerung von Kanal und Wasserleitung planen, um gerüstet zu sein, wenn das Land dort die Bagger anrollen lässt.