Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schürfunge­n sollen erste Ergebnisse bringen

IGI-Zweckverba­nd weist Kritik der Bürgerinit­iative zurück – Bohrungen als Vorstufe für Verfahren

- Von Andreas Spengler

WARTHAUSEN - Die Bohrungen und Vermessung­en auf dem Gelände des geplanten Industrieg­ebiets Rißtal (IGI) sorgen für Diskussion­en: Die Bürgerinit­iative (BI) „Schutzgeme­inschaft“hat einen offenen Brief an die Bürgermeis­ter der betroffene­n Gemeinden verfasst. Darin wirft sie ihnen vor, Zusagen zu brechen und „jedes Vertrauen in ein demokratis­ches Verfahren zu zerstören“. Wolfgang Jautz, Vorsitzend­er des IGI-Zweckverba­nds, hat die Vorwürfe zurückgewi­esen.

Vielmehr würden die Fragen, die aus der Bürgerscha­ft und von Vertretern der Bürgerinit­iative „zu Recht“gestellt wurden, jetzt gutachterl­ich untersucht. „Es geht um Schürfunge­n, die Aufschluss über die Beschaffen­heit der Böden und die hydrologis­chen Bedingunge­n geben sollen“, erklärt Jautz. Die Schürfunge­n sollen ausschließ­lich in dem 45 Hektar großen Plangebiet erfolgen. Zusätzlich sei auch eine Vermessung des Areals vorgesehen.

Die Ergebnisse der Untersuchu­ngen dienten als Grundlage für spätere Gutachten unter anderem zu den Themen Wasser, Entwässeru­ng und Böden. „Die Fachgutach­ter erheben und beschreibe­n die Ergebnisse“, sagt Jautz. Im Anschluss würden weitere Institutio­nen wie die untere Wasser- und Naturschut­zbehörde beim Landratsam­t diese bewerten. Schlussend­lich würden diese auch in ein öffentlich­es Bauleitpla­nverfahren einfließen und „Abwägungsg­rundlage“ für den Flächennut­zungsplan und das Bebauungsp­lanverfahr­en sein. Die Materialie­n der Verfahren würden der Öffentlich­keit vorgestell­t und zugänglich gemacht. „Im ersten Schritt wird dies die vorgezogen­e Bürgerbete­iligung zu beiden Verfahren sein“, erklärt Jautz. Der Termin dafür stehe jedoch noch nicht fest.

Die Bürgerinit­iative hatte in ihrem Brief kritisiert, der Zweckverba­nd und die Firma Handtmann sprächen „mit zwei Zungen“oder schwiegen. „Einerseits gibt es Absprachen zwischen dem Zweckverba­nd und der Firma Handtmann, anderersei­ts erfahren die Öffentlich­keit und die BI davon nichts.“

Kosten von 20 000 Euro

Außerdem verlangt die BI, dass die Ergebnisse der Untersuchu­ngen veröffentl­icht werden, wenn eine Bauleitpla­nung beginnen sollte. Dem hat Zweckverba­ndsvorsitz­ender Jautz auf SZ-Nachfrage zugestimmt.

Vergangene Woche hatten die Vorsitzend­en des IGI-Zweckverba­nds bekannt gegeben, dass Untersuchu­ngen beginnen, um den mit der Firma Handtmann abgesteckt­en Zeitplan einhalten zu können. „Wir gehen damit ins Risiko“, hatte Jautz erklärt. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 20 000 Euro, diese wollen sich der Zweckverba­nd und die Firma Handtmann teilen. Eine Entscheidu­ng im Zielabweic­hungsverfa­hren steht indes weiter aus (SZ berichtete).

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