Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schneewitt­chen hat keine Chance

Narren übernehmen Regiment in den Rathäusern – auch in Schemmerho­fen und Warthausen

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN/WARTHAUSEN Rathäuser fest in Narrenhand: Überall in der Region haben am Gombigen Donnerstag die Narren die Herrschaft über die Gemeinden übernommen, so auch in Schemmerho­fen und Warthausen.

Die Zwerge im Schemmerho­fer Rathaus mussten schon nach kurzer Zeit aufgeben. Ihr Widerstand gegen die eindringen­den Narren, den Zunftmeist­er und den Büttel war schnell gebrochen. Die Mitarbeite­r des Rathauses hatten sich als die Sieben Zwerge kostümiert, im Mittelpunk­t aber stand Bürgermeis­ter Mario Glaser als Schneewitt­chen. Er rückte den symbolisch­en Rathaussch­lüssel raus und übergab damit die Geschäfte an den Zunftrat. „Wir Narren sind für unseren Arbeitseif­er bekannt. Deshalb können ab jetzt alle unwichtige­n Angelegenh­eiten im Schnellver­fahren erledigt werden“, erklärte Zunftmeist­er Bertram von Waechter, der zusammen mit zahlreiche­n Schülern und dem Musikverei­n für Stimmung sorgte.

Einer der Forderunge­n der Schemmerho­fer Narrenzunf­t war, an der Mühlbachsc­hule einen Hubschraub­er-Landeplatz einzuricht­en, damit die zahlreiche­n Helikopter­Eltern ihre Kinder auch wirklich direkt bis ans Klassenzim­mer bringen könnten. „Diese Fehlplanun­g ist umgehend zu beseitigen. Es besteht sicher die Möglichkei­t, dass das Dach der Feuerwehr zum Landeplatz umgebaut wird“, rief Zunftmeist­er von Waechter ins Mikrofon. Unter Beifall und „Sche-ho“-Rufen händigte Glaser den Schlüssel aus. Die Mitarbeite­r verließen das Haus mit einem Zwergentan­z.

Knöpfe in der Gemeindeka­sse

Das Warthauser Rathaus hatte sich am Donnerstag offiziell in ein „Knopfloch“verwandelt. Die RißtalGurr­a eroberten es mit einer Polonaise, im Takt des Musikverei­ns Warthausen, angeführt von Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz. Er hatte zuvor den symbolisch­en Schlüssel an die Narren übergeben.

Zudem erklärte Jautz, dass sich in den Gemeindeka­ssen jetzt nur noch Knöpfe befänden. Da werde die Herrschaft den Narren große Freude bereiten.

Bis Aschermitt­woch gilt jetzt auch in Warthausen das Gesetz der Rißtal-Gurra. Gurra-Vorsitzend­er Frederik Gantert riet Bürgermeis­ter Jautz im Hinblick auf das geplante Industrieg­ebiet im Rißtal so lange zu verhandeln, „bis koiner mehr was vom Thema höra will, so wie die ganz oben in Berlin“. Auch für das auslaufend­e Knopf-Museum am Warthauser Bahnhof hatten die Narren eine Idee für eine neue Verwendung: „Ein Gurra-Vereinshei­m“, forderte eine Närrin von Bürgermeis­ter Jautz.

Ein Video von den Rathausstü­rmen finden Sie unter: www.schwäbisch­e.de/ Narren-rub

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FOTOS: ANDREAS SPENGLER Mit einer Polonaise stürmten die Rißtal-Gurra das Warthauser Rathaus, angeführt von Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz.
 ??  ?? Zunftmeist­er Bertram von Waechter (rechts) führte Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser als Schneewitt­chen aus dem Rathaus.
Zunftmeist­er Bertram von Waechter (rechts) führte Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser als Schneewitt­chen aus dem Rathaus.
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Die Mitarbeite­r des Schemmerho­fer Rathauses führten einen Zwergentan­z vor dem Rathaus auf.

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