Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ackermann hat beim Wickelwettkampf den Dreh raus
Erolzheimer Narrenzunft Deifel-Weib lässt Bürgermeister und Hauptamtsleiter beim Rathaussturm gegeneinander antreten
EROLZHEIM (häf) - Zum 20. Mal hat die Erolzheimer Narrenzunft DeifelWeib am Donnerstag das Rathaus gestürmt. Ein Geschenk wollte Bürgermeister Jochen Ackermann den Hästrägern aber nicht machen. Er räumte auch diesmal nicht freiwillig seinen Sessel. Zunächst lieferte er sich mit Zunftmeister Jürgen Hirsch ein amüsantes Wortgefecht. Danach ging es dem Schultes an den Kragen – die Deifel-Weiber zerrten ihn am Pranger aus dem Rathaus.
Draußen angekommen, musste Ackermann unter Beweis stellen, wie gut er im Wickeln von Babys ist. Dabei trat er gegen Kämmerer Wolfgang Huchler an. Das war so eigentlich nicht geplant, denn Hirsch hatte sich dieses Spiel extra für Tobias Hess ausgedacht. Er sei ja mit „Vaterglück“beschert worden, wie Hirsch die Besucher wissen ließ. Da der Hauptamtsleiter aber nicht anwesend war, musste Huchler ran. Und der machte seine Sache gar nicht einmal so schlecht. Ackermann siegte jedoch – nicht nur, weil er der Puppe schneller die Windeln anzog, sondern auch, weil er mit dem Kinderwagen zügiger um den Narrenbaum sauste. Ein Glück, dass es sich um eine Plastikpuppe handelte, ein „echtes“Baby hätte wohl ein Schleudertraum erlitten.
Erfrischend wurde es zum Abschluss noch für vier neue Mitgliedern der Narrenzunft. Sie mussten bei ihrer Taufe zum Deifel-Weib im Schnee knien und bekamen von Ackermann ein wenig kaltes Wasser aus dem angrenzenden Brunnen über den Kopf gekippt.