Schwäbische Zeitung (Biberach)
Linden-Museum verliert und gewinnt
STUTTGART (sz/kna) - Bewegung in der Museumslandschaft: Die Chefin des Linden-Museums, Inés de Castro (Foto: dpa), geht nicht als Leiterin des neu gegründeten des Humboldt-Forums nach Berlin, sondern bleibt auf ihrem Posten in
Stuttgart. Dafür wird ihre Stellvertreterin, Uta
Werlich (47), ab 1.
April neue Direktorin des Museums Fünf Kontinente, früher Völkerkundemuseum, in München.
In Berlin war man nicht begeistert von der Absage. Der Präsident der Preußenstiftung, Hermann Parzinger, bedauerte die Entscheidung. „Wir haben uns über ihre Bewerbung gefreut und waren in intensiven Gesprächen mit ihr. Nun hat sie anders entschieden“, erklärte Parzinger. Sie hätte 2019 in dem Kulturzentrum im Berliner Schloss die Verantwortung für die Sammlungen der Stiftung übernehmen sollen. Zugleich sollte sie Chefin des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst werden. Allerdings muss sich der oder die Verantwortliche für die Sammlung einem künftigen Intendanten unterordnen.
Freude dagegen in Stuttgart: In der Pressemitteilung des baden-württembergischen Ministeriums für Kunst wird Staatssekretärin Petra Olschowski mit dem Satz zitiert: „Es ist unser Ziel, das Linden-Museum mit Inés de Castro zu einem Museum der Weltkulturen weiterzuentwickeln.“Inés de Castro werde ein Konzept erarbeiten, das stark auf partizipativen Elementen basiert und vor allem auch die Vertreter der Herkunftsgesellschaften miteinbeziehen soll.
Uta Werlich (Foto: Linden-Museum), die schon im April nach
München wechselt, ist am Linden-Museum in
Stuttgart für die Ostasien-Abteilung verantwortlich. Sie hat in
Bonn, Berlin und
Tainan Sinologie, Ethnologie sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Das Museum Fünf Kontinente wurde 1862 als Museum für Völkerkunde gegründet und ist das älteste seiner Art.