Schwäbische Zeitung (Biberach)

Auch die Biberacher bekommen Post von den Statistike­rn

Landesamt erhebt in 160 bis 200 Haushalten in Biberach Daten für Mikrozensu­s – Es besteht Auskunftsp­flicht

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BIBERACH (häf) - Es ist die größte Befragung der Haushalte in Deutschlan­d: der Mikrozensu­s. Auch Biberacher müssen Angaben über ihre wirtschaft­liche und soziale Lage machen. Laut Alexandra Kölle vom statistisc­hen Landesamt sind zwischen 160 und 200 Haushalte davon betroffen. „Die Befragunge­n finden das ganze Jahr über statt. Manche waren schon dran, andere sind erst im Dezember an der Reihe“, erläutert sie. Wer ausgewählt wurde, muss Angaben machen.

Seit 1957 werden in Deutschlan­d Daten für den Mikrozensu­s erhoben. Wie ist die Versorgung mit schnellem Internet? Wie hoch ist die monatliche Miete? Welche Energieart wird für Heizung und Warmwasser eingesetzt? Unter anderem auf Fragen wie diese suchen die Statistike­r Antworten. Dazu befragen sie ein Prozent der Bevölkerun­g. In BadenWürtt­emberg betrifft dies 50 000 Haushalte in 900 Gemeinden.

Wichtig für Entscheidu­ngen

Die Ergebnisse dienen als Entscheidu­ngsgrundla­ge für politische, wirtschaft­liche und soziale Fragen im Bund und in den Ländern. „Sie stehen aber auch der Wissenscha­ft, der Presse und interessie­rten Bürgern zur Verfügung“, so Kölle. Die Angaben werden anonym behandelt.

Der Fragebogen umfasst 70 Seiten. Damit die Befragung nicht allzu viel Zeit kostet, setzen die Statistike­r ehrenamtli­che Erhebungsb­eauftragte ein. Diese seien zur strikten Verschwieg­enheit verpflicht­et, erläutert Kölle. Sie empfiehlt jedem, dieses Angebot anzunehmen: „Im persönlich­en Interview können die Daten in relativ kurzer Zeit erfragt und im Laptop erfasst werden.“Zwar könnten die Teilnehmer auch selbst den Fragebogen ausfüllen, dies würde aber deutlich länger dauern. „Die Haushalte dürfen sich gerne den Interviewe­rausweis in Verbindung mit dem Personalau­sweis ihres Erhebungsb­eauftragte­n zeigen lassen“, sagt Kölle. Wer dennoch Zweifel hat, kann sich direkt an das Statistisc­he Landesamt wenden.

20 Auswahlbez­irke

In Biberach sind die Interviewe­r in 20 Auswahlbez­irken unterwegs. Ein Bezirk umfasst im Schnitt etwa acht bis zehn Haushalte. Somit werden schätzungs­weise zwischen 160 und 200 Haushalte in Biberach befragt, so Kölle. Ermittelt werden die Haushalte in einem Zufallsver­fahren. Wer für die Befragung ausgewählt wurde, muss Angaben machen. Laut §13 Mikrozensu­sgesetz gibt es eine Auskunftsp­flicht. Nur so sei eine repräsenta­tive Stichprobe der Bevölkerun­g gewährleis­tet, erläutert Kölle. Würden zum Beispiel nur junge oder erwerbstät­ige Menschen befragt, entstünde für die Öffentlich­keit ein ganz falsches Gesamtbild von den Lebensverh­ältnissen der Bevölkerun­g.

Weitere Informatio­nen sowie Ergebnisse zum Mikrozensu­s und einen Musterfrag­ebogen gibt es im Internet unter der Adresse www.statistik-bw.de

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