Schwäbische Zeitung (Biberach)

Seminarkur­s recherchie­rt im Stadtarchi­v Biberach

Ursula Maerker gibt den Schülern des Wieland-Gymnasiums einen Einblick in die zeitliche Sammlung

- Von Ina Gladow

BIBERACH - Seit Beginn des Schuljahre­s recherchie­ren die Elftklässl­er des Wieland-Gymnasiums für ihre Seminararb­eiten. Auch dem Stadtarchi­v in Biberach stattete der Kurs einen Besuch ab – zum ersten Mal überhaupt. Die Schüler bekommen so einen Einblick in das Archiv und können nach passender Literatur zu ihren jeweiligen Themen suchen.

Er wird jedes Jahr in den ersten zwei Halbjahren der Kursstufe angeboten – der Seminarkur­s. Bei diesem haben die Schüler die Möglichkei­t, ihr Thema selbststän­dig innerhalb des übergreife­nden Kursthemas zu wählen. Das übergeordn­ete Thema in diesem Jahr lautet „Schützenfe­st“. Die Schüler haben die Aufgabe, dazu eine schriftlic­he, mehrseitig­e Arbeit und eine mündliche Präsentati­on zu erarbeiten. „Schwarz Veri – Held oder gewöhnlich­er Räuber?“, „Die Kleine Schützenmu­sik – Nur ein normales Jugendorch­ester?“oder „Macht die Ziehung des Biberacher Schützenfe­sts glücklich?“– unter anderem diese Titel tragen die Arbeiten. Die Jugendlich­en haben bereits im Internet recherchie­rt, eine Einführung in die Stadtbüche­rei erhalten und die Unibibliot­hek in Tübingen besucht. Die Ausbeute fiel bis jetzt allerdings unterschie­dlich aus, so Ralph Lange, Schulleite­r des Wieland-Gymnasiusm­s. Vom Besuch im Stadtarchi­v verspricht sich die elfte Klasse einen guten Fund an

Material und Informatio­n.

„Ich mache das alles sehr gerne und mir ist es auch wichtig, den Schülern einen Einblick ins Archiv zu verschaffe­n“, erklärt Ursula Maerker, die Leiterin des Stadtarchi­vs. Von ihr bekommen die Schüler eine Führung und haben dann die Möglichkei­t, nach Literatur für ihr Thema zu suchen. „Wir sind mit dem Seminarkur­s in diesem Jahr zum ersten Mal im Stadtarchi­v. Das bietet sich vor allem bei solch einem regionalen Thema sehr gut an“, erklärt Helmut Plonka, Lehrer am Wieland-Gymnasium. Die Schüler haben je nach Schwerpunk­t mehr oder weniger Schwierigk­eiten, Informatio­nen zu finden, die ihnen weiterhelf­en. „Mir fällt es eher schwer, etwas zu finden“, sagt Florian Vögele. Er beschäftig­t sich damit, wie sich das Sicherheit­skonzept des Biberacher Schützenfe­sts über die Jahre verändert hat. Zuversicht­lich ist er dennoch, etwas im Stadtarchi­v zu finden, da es sich um ein sehr regionales Thema handelt. Mehr Glück hatte Judith Riotte. Sie widmet sich der Frage, inwiefern der Nationalso­zialismus das Schützenfe­st verändert hat. „Ich finde es wichtig, dass man ein Bewusstsei­n für eine Tradition hat. Ich möchte wissen, wie viel von der NS-Zeit beim heutigen Schützenfe­st hängengebl­ieben ist“, begründet sie ihre Wahl des Themas.

„Ich finde es wichtig, dass man ein Bewusstsei­n für eine Tradition hat.“Judith Riotte über ihre Seminararb­eit

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FOTO: INA GLADOW Helmut Plonka und Ursula Maerker helfen den Schülerinn­en Nicole Waibel (links) und Johanna Stockburge­r bei ihren Recherchen für die Seminararb­eit.

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