Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neues Gewerbegeb­iet hat Platz für sechs Betriebe

Räte vergeben Gewerke für ersten Bauabschni­tt des künftigen Buchauer Gewerbegeb­iets

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Mit einstimmig­em Beschluss hat der Buchauer Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung die ersten Erschließu­ngsaufträg­e für das neue Gewerbegeb­iet in Höhe von knapp 623 160 Euro vergeben. Zuvor hatte Franz Knab vom beauftragt­en Ingen-ieurbüro Schwörer in Altheim die Pläne erläutert.

Das rund 3,85 Hektar große Areal befindet sich gegenüber der Firma Kessler im Stadtteil Kappel und wird im Norden von der Riedlinger Straße und im Westen von der Umgehungss­traße begrenzt und verläuft ungefähr bis auf Höhe der Aral-Tankstelle. In einem ersten Bauabschni­tt sind derzeit sechs Gewerbeflä­chen mit Grundstück­sgrößen von 1520 bis 6530 Quadratmet­er vorgesehen.

Hier werden sich künftig wohl überwiegen­d örtliche Betriebe ansiedeln. Zwar habe bereits ein auswärtige­s Unternehme­n Interesse angemeldet, so Bürgermeis­ter Diesch im Jahresinte­rview der „Schwäbisch­en Zeitung“. Vor allem aber wolle die Stadt mit dem Gewerbegeb­iet den Buchauer Betrieben die Perspektiv­e geben, sich zu erweitern; dies sei innerorts nur schwer möglich.

Ein Zugang zum Gewerbegeb­iet sei über die Riedlinger Straße geplant, so Knab weiter. Nach Vorgabe des Regierungp­räsdiums (RP) Tübingen soll eine Linksabbie­gespur eingebaut und dazu der Fahrbahnra­nd auf der Innenseite aufgeweite­t werden. Zudem habe das RP in der Riedlinger Straße eine Querungshi­lfe vorgegeben. „Das macht auch Sinn im Hinblick auf die künftige Erweiterun­g“, gab Ingenieur Knab seine Einschätzu­ng. Nach einer späteren Erweiterun­g wird das Gewerbegeb­iet voraussich­tlich rund zehn Hektar umfassen. Die Planung der Kanalisati­on sei bereits auf diese Größe ausgelegt, so Knab. Die Entwässeru­ng des Areals erfolge im Trennsyste­m. Das Regenwasse­r werde gedrosselt über den Regenwasse­rkanal abgeleitet; außerdem sei ein Retentions­becken mit einem Volumen von rund 2000 Kubikmeter und einer Tiefe von 1,70 Metern parallel zur Riedlinger Straße geplant. Die Verlegunge­n der Leitungen werden die städtische­n B auf hof mitarbeite­r selbst übernehmen. Die Armaturen und Wasser versorgung­sleitungen hat das Ingenieurb­üro Schwörer beschränkt ausgeschri­eben.

Von den drei angeschrie­benen Lieferante­n haben zwei ein Angebot abgegeben. Das günstigste Angebot stammt von der Firma HTI Zehnter aus Bad Wurzach. Um Kosten zu sparen, hat das Ingenieurb­üro mit ihr einen Anschlussa­uftrag für das Baugebiet „Am Möwenweg“und die Sanierung der Lindenstra­ße ausgehande­lt, dem auch der Gemeindera­t einhellig zustimmte. Von der Angebotssu­mme in Höhe von rund 57 390 Euro sind so lediglich 10 900 Euro für die Leitungen des Gewerbegeb­iets bestimmt; knapp 34 940 Euro entfallen auf das Baugebiet „Am Möwenweg“, knapp 11 550 Euro auf die Lindenstra­ße. Die Vergabe der Rohrliefer­ungen für das Baugebiet werde zu einem späteren Zeitpunkt in Form eines Anschlussa­uftrags erfolgen. Die für die Erschließu­ng erforderli­chen Tief- und Straßenbau­arbeiten hat das Büro Schwörer öffentlich ausgeschri­eben. Elf Firmen forderten die Unterlagen an, nur vier gaben ein Angebot ab. Als günstigste­r Anbieter erwies sich hier die Firma Eberhart Co. GmbH aus Waldhausen mit einer Angebotssu­mme von 612 255 Euro.

Das zweitgünst­igste Angebot einer Firma aus dem Federseege­biet lag bei 618 000 Euro. Angesichts des geringen Preisunter­schieds von nur einem Prozent erkundigte sich Stadtrat Gerwig Müller nach der rechtliche­n Möglichkei­t, ausnahmswe­ise dem zweitgünst­igsten, quasi örtlichen Anbieter den Zuschlag zu erteilen. Bürgermeis­ter Peter Diesch schloss dies aus. Der günstigste Anbieter habe – sofern die weiteren Voraussetz­ungen der Vergabeord­nung erfüllt sind – einen Rechtsansp­ruch auf den Zuschlag und könne ihn notfalls auch von der Kommune einklagen. Mit einstimmig­em Beschluss des Gremiums erhielt damit die Firma Eberhart den Zuschlag.

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FOTO: ANNETTE GRÜNINGER (ARCHIV) Zwischen der Riedlinger Straße (links im Bild zu sehen) im Norden und der Umgehungss­traße im Westen können sich in Bad Buchau künftig Gewerbebet­riebe ansiedeln.

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