Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neues Gewerbegebiet hat Platz für sechs Betriebe
Räte vergeben Gewerke für ersten Bauabschnitt des künftigen Buchauer Gewerbegebiets
BAD BUCHAU - Mit einstimmigem Beschluss hat der Buchauer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die ersten Erschließungsaufträge für das neue Gewerbegebiet in Höhe von knapp 623 160 Euro vergeben. Zuvor hatte Franz Knab vom beauftragten Ingen-ieurbüro Schwörer in Altheim die Pläne erläutert.
Das rund 3,85 Hektar große Areal befindet sich gegenüber der Firma Kessler im Stadtteil Kappel und wird im Norden von der Riedlinger Straße und im Westen von der Umgehungsstraße begrenzt und verläuft ungefähr bis auf Höhe der Aral-Tankstelle. In einem ersten Bauabschnitt sind derzeit sechs Gewerbeflächen mit Grundstücksgrößen von 1520 bis 6530 Quadratmeter vorgesehen.
Hier werden sich künftig wohl überwiegend örtliche Betriebe ansiedeln. Zwar habe bereits ein auswärtiges Unternehmen Interesse angemeldet, so Bürgermeister Diesch im Jahresinterview der „Schwäbischen Zeitung“. Vor allem aber wolle die Stadt mit dem Gewerbegebiet den Buchauer Betrieben die Perspektive geben, sich zu erweitern; dies sei innerorts nur schwer möglich.
Ein Zugang zum Gewerbegebiet sei über die Riedlinger Straße geplant, so Knab weiter. Nach Vorgabe des Regierungpräsdiums (RP) Tübingen soll eine Linksabbiegespur eingebaut und dazu der Fahrbahnrand auf der Innenseite aufgeweitet werden. Zudem habe das RP in der Riedlinger Straße eine Querungshilfe vorgegeben. „Das macht auch Sinn im Hinblick auf die künftige Erweiterung“, gab Ingenieur Knab seine Einschätzung. Nach einer späteren Erweiterung wird das Gewerbegebiet voraussichtlich rund zehn Hektar umfassen. Die Planung der Kanalisation sei bereits auf diese Größe ausgelegt, so Knab. Die Entwässerung des Areals erfolge im Trennsystem. Das Regenwasser werde gedrosselt über den Regenwasserkanal abgeleitet; außerdem sei ein Retentionsbecken mit einem Volumen von rund 2000 Kubikmeter und einer Tiefe von 1,70 Metern parallel zur Riedlinger Straße geplant. Die Verlegungen der Leitungen werden die städtischen B auf hof mitarbeiter selbst übernehmen. Die Armaturen und Wasser versorgungsleitungen hat das Ingenieurbüro Schwörer beschränkt ausgeschrieben.
Von den drei angeschriebenen Lieferanten haben zwei ein Angebot abgegeben. Das günstigste Angebot stammt von der Firma HTI Zehnter aus Bad Wurzach. Um Kosten zu sparen, hat das Ingenieurbüro mit ihr einen Anschlussauftrag für das Baugebiet „Am Möwenweg“und die Sanierung der Lindenstraße ausgehandelt, dem auch der Gemeinderat einhellig zustimmte. Von der Angebotssumme in Höhe von rund 57 390 Euro sind so lediglich 10 900 Euro für die Leitungen des Gewerbegebiets bestimmt; knapp 34 940 Euro entfallen auf das Baugebiet „Am Möwenweg“, knapp 11 550 Euro auf die Lindenstraße. Die Vergabe der Rohrlieferungen für das Baugebiet werde zu einem späteren Zeitpunkt in Form eines Anschlussauftrags erfolgen. Die für die Erschließung erforderlichen Tief- und Straßenbauarbeiten hat das Büro Schwörer öffentlich ausgeschrieben. Elf Firmen forderten die Unterlagen an, nur vier gaben ein Angebot ab. Als günstigster Anbieter erwies sich hier die Firma Eberhart Co. GmbH aus Waldhausen mit einer Angebotssumme von 612 255 Euro.
Das zweitgünstigste Angebot einer Firma aus dem Federseegebiet lag bei 618 000 Euro. Angesichts des geringen Preisunterschieds von nur einem Prozent erkundigte sich Stadtrat Gerwig Müller nach der rechtlichen Möglichkeit, ausnahmsweise dem zweitgünstigsten, quasi örtlichen Anbieter den Zuschlag zu erteilen. Bürgermeister Peter Diesch schloss dies aus. Der günstigste Anbieter habe – sofern die weiteren Voraussetzungen der Vergabeordnung erfüllt sind – einen Rechtsanspruch auf den Zuschlag und könne ihn notfalls auch von der Kommune einklagen. Mit einstimmigem Beschluss des Gremiums erhielt damit die Firma Eberhart den Zuschlag.