Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zwei Namen stehen auf dem Stimmzettel
Ravensburger OB-Wahl: Daniel Rapp und Friedhild Miller für den 11. März zugelassen
RAVENSBURG - Zwei Namen werden am 11. März auf dem Stimmzettel zur Oberbürgermeisterwahl in Ravensburg stehen. Neben Amtsinhaber Daniel Rapp (CDU) hat der Wahlausschuss am Dienstagabend nach Ablauf der Bewerbungsfrist auch die parteilose Friedhild Miller als Kandidatin zugelassen.
Zu den formalen Voraussetzungen, um gegen Rapp antreten zu können, gehörten 100 Unterschriften von wahlberechtigten Unterstützern aus Ravensburg. Diese hat die Familienhelferin Friedhild „Fridi“Miller vor Ort gesammelt, bestätigte Erster Bürgermeister Simon Blümcke. Wie berichtet, ist die 48 Jahre alte Sindelfingerin bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“bekannt geworden. Innerhalb weniger Monate tritt sie bei 50 Bürgermeisterwahlen parallel an, will aber nach eigenem Bekunden eigentlich Bundeskanzlerin werden. Zuletzt kandidierte sie in Wolpertswende und holte dort 3,14 Prozent der Stimmen bei der Wiederwahl von Daniel Steiner. Am 4. März ist sie einzige Herausforderin von Michael Röger in Waldburg.
Daniel Rapp (45) musste als Amtsinhaber keine Unterschriftenliste vorlegen. Weil er seine Bewerbung als Erster eingereicht hatte, wird sein Name am Wahlsonntag auch auf dem Stimmzettel oben stehen. Rapps erste achtjährige Amtszeit endet offiziell am 6. Juni.
Im Frühjahr 2010 hatte er nach 23 Jahren Hermann Vogler als Oberbürgermeister beerbt. Trotz eines großen Bewerberfeldes sah es damals so aus, als sollte die Entscheidung eine klare Sache für den damaligen Sigmaringer Bürgermeister Rapp werden, bis mit Oswald Metzger ein ehemaliger Bundes- und Landespolitiker seinen Hut in den Ring warf. Es entwickelte sich ein erbittertes Duell der beiden CDU-Parteifreunde, das die Stadt in zwei Lager spaltete.
Die Entscheidung fiel dann im zweiten Wahlgang am 28. März 2010. 51,8 Prozent der Stimmen vereinigte Daniel Rapp auf sich, 46,9 Prozent entschieden sich für Oswald Metzger.
Beifall der Fraktionen
Dass Rapp wieder antritt, hatten alle Fraktionen des Gemeinderates begrüßt, lediglich die „Bürger für Ravensburg“wollten die erste Amtszeit des Oberbürgermeisters nicht bewerten. Ernsthafte Gegenkandidaten hatten sich die Stadträte durch die Bank dennoch gewünscht, gleichzeitig aber schon bei der Ausschreibung im vergangenen Jahr nicht wirklich erwartet.
Bei der offiziellen Kandidatenvorstellung am Montag, 26. Februar, im Ravensburger Konzerthaus haben beide zugelassenen Bewerber 30 Minuten Zeit, sich und ihre Ziele zu präsentieren. Sollte bei der Wahl am 11. März keine Entscheidung fallen, ist für den 25. März ein zweiter Durchgang vorgesehen.
Dem Wahlausschuss gehören an: Margarete Eger, Rolf Engler und Rudi Hämmerle (alle CDU), Ingrid Brobeil-Wolber und Özan Önder (beide Grüne), Jürgen Hutterer (Bürger für Ravensburg), Frank Walser (SPD) und Margot Arnegger (Freie Wähler).