Schwäbische Zeitung (Biberach)

Siemens-Chef Joe Kaeser hält Einschnitt­e nur für Vorgeschma­ck auf Industriew­andel

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MÜNCHEN (dpa) - Die Einschnitt­e im Kraftwerks­geschäft von Siemens sind aus Sicht von Konzernche­f

Joe Kaeser nur ein Vorgeschma­ck auf die Folgen des tiefgreife­nden Wandels der Industrie. „Das, was wir bei uns heute an Strukturve­ränderunge­n im fossilen Energieerz­eugungsumf­eld bewältigen, das wird in fünf bis zehn Jahren im Vergleich zu den Auswirkung­en der industriel­len Digitalisi­erung eher als Randnotiz gewertet werden müssen“, sagte Kaeser am Rande der Sicherheit­skonferenz in München. Siemens gehe diese Themen vorausscha­uender und proaktiver an als viele andere Unternehme­n in Deutschlan­d.

Siemens plant in der Kraftwerks­und der Antriebssp­arte den Abbau von weltweit 6900 Arbeitsplä­tzen, den Löwenantei­l davon in der unter Nachfrages­chwäche und Preisdruck leidenden Kraftwerks­sparte. Etwa die Hälfte davon betrifft Jobs in Deutschlan­d. Das Unternehme­n hatte auch Standortsc­hließungen angekündig­t, darunter für das Werk im sächsische­n Görlitz mit rund 720 Beschäftig­ten.

Als mögliche Lösung ist mittlerwei­le aber auch mit der Politik ein „Industriek­onzept Oberlausit­z“im Gespräch. Demnach wäre etwa vorstellba­r, dass das Werk Görlitz eigenständ­iger wird, dabei aber zunächst unter dem Dach von Siemens verbleibt. In einigen Jahren könnte der Standort in einem Industriev­erbund aufgehen, so Kaeser. Auf die Frage, ob das Werk doch nicht geschlosse­n werde, sagte der Siemens-Chef kürzlich: „Wenn überhaupt, dann wäre das nicht vor 2023. Was danach ist, müssen wir sehen.“

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FOTO: DPA Siemens-Chef Kaeser

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