Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der Wiederaufstieg ist Pflicht
Fußball: Vorstand des FV Biberach fordert bei Hauptversammlung mehr Engagement im Jugendbereich
BIBERACH - Der FV Biberach will mit seiner ersten Mannschaft zurück in die Fußball-Landesliga. Diesen Appell richteten die Mitglieder bei der ordentlichen Hauptversammlung des Vereins am Montagabend im TG-Vereinsheim an die anwesenden Spieler und Trainer. Neu im Vorstand ist Gerd Booch. Er löst Andreas Bachmann ab, der nach einem Jahr aus persönlichen Gründen wieder aus dem Gremium ausscheidet. Zur neuen Jugendleiterin des Vereins wurde Fabienne Blender gewählt.
Der Verein ist gut aufgestellt. Nach Angaben von Schatzmeister Rolf Geng ist der FV Biberach schuldenfrei, obwohl sich die Ausgaben für die erste Mannschaft trotz Abstieg weiter auf Landesliganiveau befänden. Ausgeglichen werden konnte das Konto allerdings durch Einnahmen beim Viehmarktfest und auch bei der Hallenkreismeisterschaft. Auch im Jugendbereich hat der FV Biberach keine finanziellen Sorgen. Insgesamt belaufen sich die Rücklagen des Vereins zum 31. Dezember vergangenen Jahres auf rund 1 1500 Euro.
Weiter gute Jugendarbeit gefordert
Lutz Keil, einer der drei ehrenamtlichen Bürgermeister der Stadt Biberach, forderte den Verein dazu auf, weiterhin die städtischen Gremien bei den Sportstätten „zu ärgern“und die gute Jugendarbeit fortzusetzen. „Wir brauchen die kickenden Jungen und Mädchen in der Stadt, auch wenn es immer schwieriger wird.“Der Vorsitzende des Fußball-Bezirks Riß, Alois Hummler, erneuerte seine Aussage, dass sich der Verband nicht in Sponsoring-Angelegenheiten mische, und er würde sich sehr darüber freuen, wenn der FV Biberach wieder in die Landesliga zurückkehre. „Das ist das Mindeste, was man vom FV Biberach erwartet“, machte Hummler aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Spielleiter Uwe Felger und der für ein weiteres Jahr im Amt bestätigte Vorsitzende Heinz Remke unterstrichen
diese Forderung auch an das anwesende Trainerteam Dietmar Hatzing und Oktay Er sowie die Spieler. „Es ist nahezu zwingend notwendig, in der kommenden Saison wieder in der Landesliga zu spielen, schon allein wegen der Sponsoren“, betonten Remke und Felger unisono. Auch wenn die Mannschaft mit rund 21 Jahren noch sehr jung sei, habe sie das Potenzial, den Aufstieg zu schaffen und auch in der Landesliga eine gute Rolle zu spielen. Bei der zweiten Mannschaft beklagte Trainer Armin Hertenberger, der das Amt mit Beginn der neuen Saison an Oktay Er abgeben wird, die mangelnde Trainingsbeteiligung und das fehlende Glück in so manchem Spiel. „Aber wir geben nicht auf. Wir haben den Klassenerhalt in der A-Liga noch nicht abgeschrieben.“
An Lutz Keil gewandt, bedankte sich Remke für die große Unterstützung seitens der Stadt, was Stadion
und Kunstrasenplätze anginge, monierte aber gleichzeitig die schwierige Umkleidesituation am Erlenweg, wenn viele Spiele zur selben Zeit stattfänden. Hier brauche man mittelfristig Abhilfe.
Fußballschule mit Augsburg
Heinz Remke hob in seinem Rechenschaftsbericht insbesondere die gute Zusammenarbeit mit dem BayernFanclub im Vereinsheim in der Waldseer Straße hervor, aber auch das Turnier mit Jugendlichen der Lebenshilfe in Biberach, das auf sehr großen Anklang gestoßen war. Remke kündigte für das laufende Jahr weitere Initiativen des Vereins zur Gewinnung von Sponsoren, aber auch von Schiedsrichtern an. Dies seien die zentralen Aufgaben. Im Sommer werde es wieder eine Fußballschule in Kooperation mit dem FC Augsburg geben und zur WM wird der Verein gemeinsam mit der
Stadt wieder ein Public Viewing auf dem Gigelberg anbieten. „Allerdings in etwas abgespeckter Version, weil wir nicht mit dem Schützenfest kollidieren wollen und dürfen“, sagte Remke.
Ein großes Thema, das den Verein weiterhin beschäftigen müsse, sei die Jugendarbeit, sagte der scheidende stellvertretende Vorsitzende Andreas Bachmann. Durch die Konkurrenz in der Stadt und ein größeres Freizeitangebot sei es zunehmend schwieriger geworden, Kinder und Jugendliche für den FV Biberach zu begeistern. Aktuell habe der Verein keine C-Junioren und auch keine Bambini. Aber auch die Suche nach Trainern und Betreuern gestalte sich sehr schwer. „Wir brauchen zwingend mehr Trainer und Helfer“, forderte Bachmann das Gremium zur Mitarbeit auf. Allerdings freue er sich auch, dass mit Fabienne Blender sehr viel Engagement und Kompetenz in die zuletzt verwaiste Position der Jugendleitung zurückkehre. Man müsse was tun, um Kinder und Eltern zu begeistern. Von nichts komme nichts. Vorstandsmitglied Michael Münch kündigte diesbezüglich auch Aktivitäten in Kindergärten und Schulen an, um verstärkt für das Fußballspielen beim FV Biberach zu werben. Zudem werde man sich auch um die eigene Homepage und den Facebook-Auftritt kümmern.