Schwäbische Zeitung (Biberach)
Trauerwanderungen gehen weiter
Einmal zu jeder Jahreszeit können Trauernde gemeinsam unterwegs sein
MUNDERKINGEN (eis) - Trauernde sollen auch in diesem Jahr wieder vier Mal die Möglichkeit bekommen, gemeinsam mit anderen Betroffenen zu wandern und dabei ungezwungen ins Gespräch zu kommen. Im vergangenen Jahr haben die Wanderungen zum ersten Mal stattgefunden und die Erfahrungen seien durchweg positiv, berichten die Organisatoren.
Die Wanderungen werden wieder von der katholischen Seelsorgeeinheit Donau-Winkel, der evangelischen Gemeinde Munderkingen/Rottenacker und der Hospizgruppe Ehingen gestaltet. Zehn bis zwölf Personen seien im Schnitt bei den vier Wanderungen im vergangenen Jahr dabei gewesen, berichtet Ursula Aleker. Feste Gruppen seien dabei nicht entstanden. Ganz verschiedene Konstellationen seien gemeinsam unterwegs gewesen. Die Wanderungen sollen auch gar kein festes Korsett haben. „Anmeldungen sind nicht nötig, wer Lust hat, wandert einfach mit“, sagt Ute Häußler. „Die Teilnehmer verpflichten sich keineswegs, bei jeder Wanderung dabei zu sein“, fügt sie hinzu. Auch in diesem Jahr wird es wieder vier Trauerwanderungen geben – eine zu jeder Jahreszeit.
Erfreulich sei gewesen, dass auch einige Männer regelmäßig bei den Wanderungen dabei waren, sagt Ute Häußler. Diese würden in traditionellen Gesprächskreisen meist fehlen. „Bei den Wanderungen können sie sich bewegen, etwas tun“, vermutet Ursula Aleker. Über die Erlebnisse zu sprechen, sei bei den Trauerwanderungen kein Muss, betont Gabriele Eisele. „Jeder kann erzählen, was er möchte, oder eben auch nicht, die Treffen sollen zwanglos sein“, sagt sie. Die Teilnehmer seien altersgemischt, so Ursula Aleker. Damit auch ältere Menschen an den Trauerwanderungen teilnehmen können, seien die Routen stets leicht und nicht zu lang gewählt. „Wir gehen zwischen drei und fünf Kilometern“, sagt Waltraud Baldi. Bei schlechtem Wetter gebe es ein Alternativprogramm. Am Ende einer jeden Wanderung sei eine Einkehr vorgesehen. „Da suchen wir uns geschützte Räume, in denen wir unter uns sind“, erklärt Ute Häußler. So habe der Abschluss im vergangenen Jahr im Gemeindehaus oder einem Vereinsheim stattgefunden.
Auch wenn die Trauerwanderungen von kirchlichen Trägern organisiert werden, sei das Angebot überkonfessionell, betonten die Organisatoren.
Die vier Trauerwanderungen finden an folgenden Samstagen um 13.30 Uhr statt: 3. März, 23. Juni, 22. September und 24. November. Treffpunkt am 3. März ist das Gasthaus Rose in Munderkingen. Wer eine Mitfahrgelegenheit braucht oder weitere Informationen möchte, kann sich an Gabriele Eisele, Telefon 07393/91 97 25, oder an die Ehinger Hospizgruppe, Telefon 07391/754176, wenden.