Schwäbische Zeitung (Biberach)

Trotz Niederlage keine Katerstimm­ung

Württember­gligist TG Biberach unterliegt im Topspiel Reichenbac­h.

- Von Felix Gaber

BIBERACH - Die Handballer­innen der TG Biberach haben in der Württember­gliga Süd zu Hause das Topspiel gegen den TV Reichenbac­h mit 29:30 (11:14) verloren. Durch die Heimnieder­lage vor 150 Zuschauern in der PG-Halle verpasste Biberach (jetzt 22:12 Punkte) die große Chance näher an die Tabellensp­itze heranzurüc­ken. Denn der bisherige Zweite Frisch Auf Göppingen II (24:8) bezwang Leinfelden-Echterding­en (23:9) mit 30:27 und übernahm damit von der HSG Rang eins. Biberach ist nun Vierter, Reichenbac­h (23:11) Dritter.

Trotz der Niederlage herrschte nach dem Spiel keine Katerstimm­ung im TG-Lager. „Ich bin nicht arg enttäuscht. Wir haben saustark gekämpft, bis zum Schluss alles gegeben. Leider hat es nicht gereicht. Ein Unentschie­den wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen“, sagte Julia Wucherpfen­nig, mit 29 Jahren Biberachs älteste Feldspiele­rin. „Unser Saisonziel war nicht der Aufstieg, das war der Klassenerh­alt. Daher sind wir zufrieden wie wir dastehen in der Tabelle. Wir versuchen weiter alles zu geben und dann schauen wir was am Ende rauskommt.“

Zu viele Kontertore

In dieselbe Richtung ging die Analyse von TG-Trainer Florian Nowack. „Ich bin überhaupt nicht enttäuscht, die Niederlage tut nicht weh. Mich interessie­rt wie sich die Mannschaft weiterentw­ickelt und sie hat auch heute wieder einen Fortschrit­t gezeigt“, sagte er. „Wir haben heute zu viele Kontertore kassiert. Das war in den bisherigen Spielen nicht so. Außerdem hätte unsere Wurfquote über 60 Minuten hinweg besser sein können.“Das seien die Hauptgründ­e für die Niederlage gewesen. „An beidem gilt es weiterzuar­beiten“, so der TGTrainer. „Der Blick auf die Tabelle ist aber immer noch schön.“Ein Sonderlob verteilte Florian Nowack an Torhüterin Vanessa Steinhilbe­r, die sonst eigentlich in der „Zweiten“der TG spielt. „Sie hat Freitagnac­ht erfahren,

dass sie spielen muss. Andrea Bretzel war kurzfristi­g ausgefalle­n, Catalina Orbeanu war privat verhindert“, sagte der TG-Trainer. „Vanessa hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Ohne sie hätten wir wohl höher verloren.“

Die TG erwischte einen schlechten Start in die Partie und lag schnell mit 0:3 hinten (3.). Dann fingen sich die Biberacher­innen aber wieder. Die stark spielende 16-jährige Lara Kuhn, die am Ende mit neun Treffern die beste Torschützi­n der Partie war, besorgte mit dem 4:3 die erste Führung für die TG, Anne Münzer ließ das 5:3 folgen (10.). Danach häuften sich die Ballverlus­te und Fehler im Angriff auf TG-Seite. Zwar lag Biberach zwischenze­itlich nochmals mit zwei Toren in Front (11:9/20.), doch zur Pause hatten die Reichenbac­herinnen mit 14:11 die Nase vorn. Der TVR hatte in Hälfte eins zwar keinesfall­s fehlerfrei agiert, war jedoch effiziente­r im Abschluss.

Viele Tore der Reichenbac­herinnen resultiert­en dabei aus Tempogegen­stößen.

Biberach steckt nicht auf

Nach dem Seitenwech­sel gelang es Biberach noch zweimal in Führung zu gehen (17:16/40., 18:17/41.), ansonsten lief die TG allerdings zumeist einem Rückstand hinterher. Dieser betrug zeitweise fünf Treffer (11:16/33., 23:28/53.). Nach dem 26:30 durch Reichenbac­hs Maike Kienzlen (57.) schien die Entscheidu­ng bereits gefallen. Dennoch steckten die Biberacher­innen nicht auf, Einsatz und Kampfgeist stimmten bis zum Schluss. Zu mehr als dem 29:30 durch Yvonne Schneider zwei Sekunden vor dem Schlusspfi­ff reichte es aber nicht mehr.

Reichenbac­hs Trainer Uwe Pätzold war angesichts des Auswärtser­folgs sehr zufrieden. „Dass es ein enges

Spiel werden würde, wussten wir vorher. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg, weil wir die meiste Zeit in Führung lagen“, sagte er. „Jetzt ist das Meisterren­nen wieder offen. Wir versuchen noch so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Mal sehen was dann zum Schluss rauskommt.“Am kommenden Sonntag hat Reichenbac­h nun Heimrecht gegen den SC Lehr. Auf die TG Biberach wartet am nächsten Samstag gleich eine weitere schwere Aufgabe beim frischgeba­ckenen Spitzenrei­ter Frisch Auf Göppingen II (Spielbegin­n: 15.15 Uhr).

TG Biberach – TV Reichenbac­h 29:30 (11:14). TG: Steinhilbe­r Schneider (4), Hardegger (6), Münzer (3), Wucherpfen­nig (1), Krais (2), Nowack (3), Kuhn (9/3), Branz, Wagner, Linse, Bart, Herth (1), Kunz.

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FOTO: ROLAND TROJAN
 ?? FOTO: ROLAND TROJAN ?? Biberachs (rechts) Lara Kuhn war mit neun Treffern die beste Torschützi­n im Spiel gegen den TV Reichenbac­h. Dennoch verlor die TG zu Hause mit 29:30.
FOTO: ROLAND TROJAN Biberachs (rechts) Lara Kuhn war mit neun Treffern die beste Torschützi­n im Spiel gegen den TV Reichenbac­h. Dennoch verlor die TG zu Hause mit 29:30.

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